Hunde

Vor dem Hundekauf: Welcher Hund passt zu mir?

von

Die Frage, welcher Hund passt zu mir, stellt man sich immer vor dem Hundekauf: Großer oder kleiner Hund, Welpe oder ausgewachsen? Wichtig ist auch, dass der Hund zu meinen Aktivitäten passt. Liebe ich Sport oder bin ich eher faul? Wachhund oder mehr Familienhund? Was habe ich mit dem neuen Gesellen vor? Welche Aufgabe soll der Hund übernehmen? Definieren Sie vorher, was der Hund machen soll. Und was für Voraussetzungen Sie haben. Dann wird es für alle einfacher.

Große oder kleine Rasse?

Soll der Hund in die Wohnung ohne Grundstück? Das ist für einen kleineren Hund erst einmal besser, für ihn ist selbst eine Einraumwohnung ein riesiges Gelände. Und er steht in den vielleicht nur 35 m² nicht permanent im Weg. Außerdem verliert er vielleicht auch nicht so viel Fell. Das ist von Rasse zu Rasse unterschiedlich, aber ein großer Hund mit langem Fell macht in einer kleinen Wohnung viel Arbeit, besonders nach dem Spazierengehen bei nassem Wetter.

Ausbildung und Auslastung, Spazierengehen und Gehorsam müssen aber auch bei einem kleinen Hund sein. Zuwendung ist keine Auslastung. Aber die Wohnung reicht aus, um mit ihm zu spielen und zu trainieren. Ein großer Hund braucht mehr Raum. In der engen Wohnung lassen sich nur Kunststückchen beibringen. Also muss er mehr raus und draußen beschäftigt werden. Ein großer Hund ist auch in einer kleinen Wohnung glücklich und ruhig, wenn er ausgelastet ist.

Bedenken Sie, dass unter Ihnen auch noch jemand wohnen kann. Wenn der große Hund mit 35 kg durch die Wohnung springt, hört man das manchmal auch eine Etage tiefer. Und egal ob groß oder klein, der Vermieter muss vor der Anschaffung unbedingt informiert werden. Das Auto ist wichtig, wenn ich den Hund damit fortbewegen muss. Da passt ein Chihuahua gut rein, schön. Aber was ist mit der Dogge, die ich unbedingt will? Ist kein Auto vorhanden und man benutzt die öffentlichen Verkehrsmittel, ist dieses auch mit einem kleineren Hund einfacher. Vor einem großen Hund haben die anderen Fahrgäste oft Angst.

Welpe oder erwachsener Hund?

Die nächste Überlegung sollte die Wahl zwischen einem Welpen und einem ausgewachsenen Hund sein. Ein Welpe macht Arbeit und benötigt mehr Zeit. Wiederum ist es schön, so einen jungen Hund groß zu ziehen. Haben Sie die Zeit dafür, wenn der Kleine nachts raus muss? Oder im Zwinger jault? Und sind Sie in der Lage, diesen richtig zu erziehen, den Welpen stubenrein zu bekommen, an den Zwinger zu gewöhnen? Anschaffungskosten, Zeit, an alles ist zu denken. Wenn man vielleicht nicht so viel Erfahrung hat, ist ein erwachsener, schon erzogener Hund besser. Vielleicht ist er schon stubenrein. Seine Krankheiten, wenn welche vorhanden, sind bekannt. Fragen Sie den Besitzer nach seinem Wesen, z. B. ob er kinderlieb ist und mit anderen Hunden gut zurecht kommt. Und wie ist er schon ausgebildet? Kann er gar nichts, lernt er schwerer als ein Welpe. Oft werden aber aus den verschiedensten Gründen große Hunde abgegeben. Fragen Sie genau nach, warum der Hund abgegeben wird. Und lassen Sie sich im Kaufvertrag sein Wesen bestätigen. Oft sind es nicht persönliche Gründe, aus denen der Hund abgegeben wird. Manchmal macht der Hund auch Probleme, er rauft, bellt laufend, zerlegt die Wohnung. Dann kaufen Sie nicht nur einen Hund, sondern Sie kaufen vielleicht auch noch für viel Geld einen Problemhund.

Sportlich oder eher nicht?

Die Zeiten haben sich geändert, es gibt nicht mehr nur noch den klassischen Hundeplatz. Agility, Treibball, Hunde longieren usw. werden zur Auslastung des Hundes heute angeboten. Fahrrad fahren, joggen, alles ist erlaubt und eine schöne Freizeitbeschäftigung. Haben Sie so etwas vor? Möchten Sie selber viel machen, sind Sie sehr aktiv unterwegs? Dann passt ein agiler Hund sehr gut zu Ihnen, vielleicht sogar ein Hund, der ehemals für die Arbeit gezüchtet wurde. Sind Sie mehr ein Freund des Sofas, sollten Sie eine ruhige Hunderasse wählen, die auch die Vorzüge eines entspannten Tages zu schätzen weiß. Ein Mops wird mit Ihnen keine 20 km freudig joggen, dem Border Collie werden 45 Minuten Spaziergang nicht reichen. Informieren Sie sich vorher, dann gibt es keine bösen Überraschungen.

Familien- oder Wachhund?

Das eine schließt das andere nicht aus. Ein hervorragender Wachhund kann auch ein guter Familienhund sein. Auf die Größe kommt es da nicht an. Auch ein Dackel oder ein Spitz kann ein guter Wachhund sein. Und ein Schäferhund, auch wenn er ein eher ruhiger Zeitgenosse ist, schreckt allein durch seine Größe schon ab. Ein Herdenschutzhund wie ein Kaukasischer Schäferhund kann auch ein ausgezeichneter Wachhund sein. Aber kommen Sie mit den Rassen und ihren typischen Rassemerkmalen klar? Also informieren Sie sich vorher genau, welche Eigenschaften typisch sind für die gesuchten Hunderassen. Für Anfänger aber auch Fortgeschrittene empfiehlt es sich, bei Züchtern oder Bekannten nachzufragen, die die von Ihnen gewünschte Rasse haben. Auch die Hundeschule in der Nähe sollte sich gut auskennen.

Rüde oder Hündin?

Im Grunde ist es egal, wenn Sie den Rüden nicht gerade als Deckrüden benötigen und die Hündin keine Zuchthündin werden soll. Rüden sind meistens etwas sturer und werden später erwachsen. Sie können auch sehr viel Testosteron ausschütten, sind dann schwerer zu händeln. Bei der Hündin ist zu bedenken, dass diese zweimal im Jahr läufig wird. Wichtig ist, dass Sie die Hündin in dieser Zeit gut vor aufdringlichen Rüden beschützen können.

Wenn Sie nun geklärt haben, was für einen Hund Sie möchten, was er können muss, können wir uns nun auf die Suche begeben. Wo und wie finde ich den passenden Hund? Tipps zum Hundekauf gibt's im nächsten Teil unserer Artikelreihe.

Links: