Labrador Retriever: Der ideale Familienhund? Alles über Charakter, Erziehung und Pflege

Der aus Kanada stammende Labrador Retriever, oft einfach kurz Labrador genannt, ist ein intelligenter und vielseitiger Hund. Ursprünglich als Apportierhund für Fischer gezüchtet, ist er heute ein idealer Begleiter für Familien, Jäger und als Assistenzhund im Einsatz. Einfach ein Allrounder.

Herkunft und Geschichte des Labradors

Die Wurzeln des Labradors liegen nicht, wie der Name vermuten lässt, auf der gleichnamigen Halbinsel, sondern an der Küste Neufundlands. Dort lebte im 19. Jahrhundert sein direkter Vorfahre, der St. John's Hund. Diese Hunde waren unermüdliche Helfer der Fischer, da sie abgetriebene Fische und Fischernetze aus dem eiskalten Wasser apportierten. Ihre Wasserfreude, ihr dichtes, schützendes Fell und ihre Ausdauer waren hierfür entscheidend.

Britische Adlige erkannten das Potenzial dieser Hunde und brachten sie nach England, wo sie gezielt für die Jagd, insbesondere für das Apportieren von geschossenem Niederwild, weitergezüchtet wurden. Der Name "Labrador Retriever" wurde etabliert, um seine Herkunftsregion und seine Hauptaufgabe ("to retrieve" = apportieren) zu würdigen. Von Großbritannien aus trat der "Lab dog" seinen Siegeszug um die Welt an und etablierte sich als eine der populärsten Hunderassen überhaupt.

Der Rassestandard selbst wurde über die Jahrzehnte immer wieder leicht angepasst, um die Gesundheit und das charakteristische Wesen der Rasse zu bewahren. Heute ist der Labrador nicht nur als Jagdhund, sondern vor allem als Familien-, Blindenführ-, Rettungs- und Therapiehund geschätzt.

Typen und Zuchtlinien

Im Laufe der Zeit entwickelten sich zwei unterschiedliche Zuchtlinien, deren Unterschiede für potenzielle Halter von Bedeutung sind.

Die Arbeitslinie, oft auch als "Field-Trial-Linie" bezeichnet, züchtet Hunde, die leichter, schlanker und hochbeiniger sind. Ihr Energielevel ist deutlich höher und sie besitzen einen ausgeprägteren Jagd- und Apportiertrieb. Diese Hunde eignen sich hervorragend für den Hundesport, die Jagd oder für sehr aktive Menschen, die den Hund geistig und körperlich fordern möchten. Hier stehen Eigenschaften wie Intelligenz, Ausdauer, Arbeitsbereitschaft und Führigkeit im Vordergrund. Das Aussehen ist zweitrangig, solange es die Arbeitsfähigkeit nicht beeinträchtigt.

Die Showlinie hingegen bringt den typischen, kräftiger und kompakter gebauten "Familien-Labrador" hervor. Diese Hunde sind oft ruhiger im Temperament und haben einen weniger ausgeprägten Jagdtrieb, wenngleich sie ebenfalls beschäftigt werden wollen. Hier werden Labradore gezüchtet, die im Wettbewerb auf Hundeausstellungen erfolgreich sein sollen. Eigenschaften wie Knochenstärke, Kopfform, Fellfarbe und Gangwerk sind hier von großer Bedeutung.

Zusätzlich wird zwischen dem "American Labrador" und dem "Englischen Labrador" unterschieden. Diese Begriffe beziehen sich hauptsächlich auf die geografische Herkunft und die daraus resultierenden, teils subtilen Unterschiede im Erscheinungsbild und Temperament, die sich über Generationen in den jeweiligen Ländern entwickelt haben.

So wird der Amerikanische Labrador oft als schlanker, hochbeiniger und athletischer beschrieben, was ihn oft für Arbeitsaufgaben prädestiniert, während der Englische Labrador typischerweise kompakter und stämmiger ist und einen breiteren Kopf hat - Merkmale, die oft bei Showhunden bevorzugt werden.

Es ist möglich, dass ein amerikanischer Labrador aus einer Showlinie stammt, auch wenn er eher die körperlichen Merkmale der Arbeitslinie aufweisen könnte. Ebenso könnte ein englischer Labrador, der für Ausstellungen gezüchtet wurde, trotzdem gute Arbeitsanlagen besitzen.

Größe, Gewicht und Erscheinungsbild des Labradors

Der Labrador Retriever ist ein mittelgroßer, kräftiger Hund, dessen Erscheinungsbild Stärke und Aktivität ausstrahlt, ohne dabei plump zu wirken. Sein freundlicher Ausdruck und seine sanften Augen sind charakteristisch für diese Rasse.

Körperbau, Fell und typische Farben

Der Körperbau des Labradors ist kompakt, muskulös und gut proportioniert. Er besitzt einen breiten Schädel, einen kräftigen Fang und einen tiefen Brustkorb. Ein markantes Merkmal ist seine sogenannte Otterrute: eine am Ansatz sehr dicke, sich zur Spitze hin verjüngende Rute, die im Wasser als Steuerruder dient.

Das Fell des Labradors ist kurz, dicht und fühlt sich hart an. Es besitzt eine wetterfeste Unterwolle, die den Hund zuverlässig vor Kälte und Nässe schützt. Daher hat ein Labrador Unterwolle, was ihn zu einem robusten Begleiter bei jedem Wetter macht. Vereinzelt tauchen langhaarige Labradore auf, diese entsprechen jedoch nicht dem offiziellen Rassestandard.

Die anerkannten Fellfarben sind einfarbig Schwarz, Gelb und Braun (Chocolate). Gelbe Labradore können in ihrer Schattierung von hellem Creme bis zu einem kräftigen Fuchsrot (Foxred) variieren. Ein "weißer Labrador" ist in der Regel ein sehr hellgelber Labrador. Farben wie Silber oder Charcoal sind sogenannte Dilute-Farben, die durch ein Verdünnungsgen entstehen und in den meisten Zuchtvereinen nicht anerkannt sind, da sie mit gesundheitlichen Problemen in Verbindung gebracht werden. Der Labrador haart, besonders während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst, weshalb regelmäßiges Bürsten zur Fellpflege gehört. An den Pfoten besitzt der Labrador Schwimmhäute, die ihm das Schwimmen erleichtern.

Größe und Gewicht

Ein ausgewachsener Labrador hat seine endgültige Größe meist mit etwa einem Jahr erreicht, wobei das Wachstum in den ersten Monaten am intensivsten ist. Größe und Gewicht können hierbei je nach Geschlecht und Zuchtlinie variieren.

  • Rüden: Die Widerristhöhe (Schulterhöhe) liegt bei einem Labrador-Rüden typischerweise zwischen 56 und 57 cm. Das Idealgewicht eines ausgewachsenen Rüden bewegt sich zwischen 30 und 36 kg.
  • Hündinnen: Eine Labrador-Hündin erreicht eine Größe von 54 bis 56 cm. Das Gewicht einer Hündin liegt im Durchschnitt zwischen 25 und 32 kg.

Labradore neigen sehr zu Übergewicht, da sie einen großen Appetit haben. Übergewicht belastet die Gelenke und das Herz-Kreislauf-System erheblich und kann die Lebenserwartung verkürzen. Daher ist eine genaue Kontrolle der Futtermenge und ausreichend Bewegung entscheidend. Tiere aus der Showlinie sind oft schwerer als die agileren Vertreter der Arbeitslinie.

Charakter und Wesen des Labradors

Der Labrador-Charakter ist der Hauptgrund für seine weltweite Beliebtheit. Er ist von Grund auf freundlich, aufgeschlossen und menschenbezogen. Sein ausgeglichenes Wesen und seine hohe Toleranzschwelle machen ihn zu einem idealen Familienhund, der auch im Umgang mit Kindern viel Geduld zeigt. Aggressivität ist ihm fremd; er begegnet sowohl Menschen als auch anderen Tieren in der Regel offen und sozial.

Das Labrador-Temperament ist von einer großen Unternehmungslust und einem ausgeprägten Bewegungsdrang geprägt. Er liebt es, Teil des Familienlebens zu sein und bei allen Aktivitäten dabei zu sein. Sein sprichwörtlicher "will to please", also der Wunsch, seinem Menschen zu gefallen, macht ihn sehr kooperativ und leicht erziehbar. Aus diesem Grund gilt der Labrador als guter Hund für Anfänger, sofern diese bereit sind, die nötige Zeit in Erziehung und Auslastung zu investieren.

Trotz seiner freundlichen Art benötigt er klare Regeln und eine konsequente Führung, da er sonst seine Intelligenz dazu nutzen könnte, eigene Entscheidungen zu treffen. Ein gewisser Beschützerinstinkt kann vorhanden sein, jedoch macht ihn seine freundliche Grundstimmung zu einem schlechten Wachhund. Zwar meldet er Besucher, würde sie aber eher freudig begrüßen als vertreiben. Sein oft als "trauriger Blick" interpretierter Gesichtsausdruck ist vielmehr ein Zeichen höchster Aufmerksamkeit und Erwartungshaltung gegenüber seinem Menschen.

Rassestandard

Der Labrador Retriever wird von der Fédération Cynologique Internationale (FCI), dem weltgrößten kynologischen Dachverband, mit der Nummer 122 in der Gruppe 8 (Apportierhunde, Stöberhunde, Wasserhunde) und Sektion 1 (Apportierhunde) geführt. Seriöse Zuchtvereine orientieren sich an diesem Standard.

Der Zuchtstandard beschreibt detailliert das ideale Erscheinungsbild, das Wesen und die Bewegung des Hundes. Für eine Zuchtzulassung müssen Hunde strenge gesundheitliche Anforderungen erfüllen. Hierzu gehören vor allem Untersuchungen auf Hüftgelenksdysplasie (HD) und Ellenbogendysplasie (ED) sowie diverse Gentests auf erbliche Augenerkrankungen. In vielen Vereinen sind zudem Arbeitsprüfungen oder Wesenstests erforderlich, um sicherzustellen, dass nicht nur das Aussehen, sondern auch der charakteristische Arbeitseifer und das freundliche Wesen der Rasse erhalten bleiben.

Haltung und Pflege des Labradors

Ein Labrador ist ein anpassungsfähiger Hund, stellt aber dennoch klare Anforderungen an seine Haltung, um ein glückliches und ausgeglichenes Leben zu führen.

Beschäftigung und Auslastung

Der Labrador ist ein aktiver Hund, der täglich ausreichend Bewegung benötigt. Mindestens zwei Stunden Auslauf, verteilt auf mehrere Spaziergänge, sollten es schon sein. Dabei geht es nicht nur um reines Laufen, sondern auch um geistige Forderung. Apportierspiele, Dummytraining, Fährtensuche oder Hundesportarten wie Agility oder Obedience sind ideale Beschäftigungen. Seine Liebe zum Wasser macht Schwimmen zu einer perfekten Aktivität, um ihn gelenkschonend auszulasten. Eine gute Auslastung ist der Schlüssel zu einem zufriedenen und ruhigen Labrador im Haus.

Haltung, Erziehung und Sozialisation

Die Erziehung eines Labradorwelpen sollte vom ersten Tag an liebevoll, aber konsequent erfolgen. Aufgrund seiner Intelligenz lernt er schnell, was aber auch bedeutet, dass er sich unerwünschte Verhaltensweisen ebenso rasch aneignet. Eine frühe Sozialisation in einer guten Welpenschule ist wichtig, damit er den richtigen Umgang mit Artgenossen und verschiedenen Umweltreizen lernt.

Für das Spazierengehen mit Welpen gilt die 5-Minuten-Regel: Pro Lebensmonat sollte der Welpe nur etwa fünf Minuten am Stück laufen, um seine noch weichen Gelenke zu schonen. Das schwierigste Alter erreicht ein Labrador oft in der Pubertät (zwischen dem 6. und 18. Monat), wenn er Gelerntes "vergisst" und seine Grenzen testet. Hier sind Geduld und Konsequenz besonders gefragt.

Eine Haltung in einer Wohnung ist möglich, sofern der Hund täglich ausreichend Auslauf und Beschäftigung außerhalb der vier Wände bekommt. Ein Haus mit Garten ist ideal, ersetzt aber nicht die gemeinsamen Aktivitäten. Der Labrador ist sehr sozial und leidet, wenn er zu oft und zu lange allein gelassen wird. Er braucht den engen Anschluss an seine Familie.

Fell-, Krallen- und Körperpflege

Die Fellpflege des Labradors ist unkompliziert. Regelmäßiges Bürsten, vor allem während des Fellwechsels, entfernt lose Haare und hält das Fell sauber. Gebadet werden muss er nur, wenn er stark verschmutzt ist. Die Ohren sollten regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf gereinigt werden, um Entzündungen vorzubeugen. Auch die Krallen müssen geschnitten werden, falls sie sich nicht von selbst ablaufen. Die Zahnpflege ist ebenfalls wichtig, um Zahnstein zu vermeiden.

Gesundheit & Ernährung des Labradors

Eine verantwortungsvolle Zucht und eine gute Haltung sind die Grundpfeiler für ein langes und gesundes Labradorleben.

Lebenserwartung und -phasen

Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Labradors liegt bei 10 bis 12 Jahren. Wann ein Labrador ausgewachsen ist, hängt von der Linie und dem individuellen Tier ab, aber in der Regel ist das körperliche Wachstum mit etwa 12-14 Monaten abgeschlossen. Die geistige Reife tritt oft erst später ein.

Eine Studie (Paul D. McGreevy und andere, 2018, englisch) hat gezeigt, dass die Lebenserwartung auch von der Fellfarbe abhängen kann. So werden braune Labradore statistisch gesehen nicht ganz so alt wie ihre schwarzen oder gelben Artgenossen. Ihre durchschnittliche Lebenserwartung ist etwa 10 % kürzer. Dies wird auf einen kleineren Genpool bei der Zucht des Chocolate-Farbtons zurückgeführt, der auch eine höhere Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten wie Haut- und Ohrenentzündungen mit sich bringt.

Typische Krankheiten und Gesundheitsvorsorge

Labradore sind generell robuste Hunde, neigen aber zu einigen rassetypischen Erkrankungen:

  • Gelenkprobleme: Hüftgelenksdysplasie (HD) und Ellenbogendysplasie (ED) sind weit verbreitet. Seriöse Züchter lassen ihre Tiere darauf untersuchen.
  • Augenkrankheiten: Progressive Retinaatrophie (PRA) und erblicher Katarakt können zur Erblindung führen. Gentests geben hier Sicherheit.
  • Übergewicht: Die Neigung zu Übergewicht ist ein ernstes Problem und ein Risikofaktor für Diabetes, Herzerkrankungen und Gelenkprobleme.
  • Pica-Syndrom: Einige Labradore neigen dazu, ungenießbare Dinge wie Steine, Socken oder Holz zu fressen. Dies kann zu lebensgefährlichen Darmverschlüssen führen und erfordert besonderes Management.

Regelmäßige Tierarztbesuche, Impfungen und eine gewissenhafte Vorsorge sind unerlässlich, um Krankheiten frühzeitig zu erkennen. Für Allergiker ist der Labrador eher ungeeignet, da er nicht zu den hypoallergenen Rassen zählt und relativ stark haart.

Ernährung und Fütterung

Die richtige Fütterung ist entscheidend für die Gesundheit des Labradors. Die Futtermenge muss exakt an Alter, Gewicht, Aktivitätslevel und Zuchtlinie angepasst werden. Hochwertiges Futter mit einem angemessenen Proteingehalt und wenig Füllstoffen ist die beste Wahl. Belohnungen und Snacks müssen von der Tagesration abgezogen werden, um Übergewicht zu vermeiden. Im Alter sinkt der Energiebedarf, weshalb das Futter entsprechend angepasst werden muss.

Besonderheiten des Labradors

Was macht einen Labrador glücklich? Die Antwort liegt in seinen genetischen Anlagen. Er liebt es, zu apportieren, zu schwimmen und eng mit seiner Familie zusammenzuarbeiten. Enger Familienanschluss, klare Regeln und abwechslungsreiche Beschäftigung sind das Rezept für einen zufriedenen "Labbi".

Seine Schwimmhäute zwischen den Zehen und die kräftige Otterrute machen ihn zu einem exzellenten Schwimmer. Sein "weiches Maul" ermöglicht es ihm, Gegenstände zu tragen, ohne sie zu beschädigen – eine Eigenschaft, die ihn zum perfekten Apportierhund macht. Der oft als "trauriger Blick" fehlinterpretierte Ausdruck ist eigentlich ein Zeichen von Konzentration und dem Wunsch, seinem Menschen zu gefallen. Er ist ein Meister darin, die Stimmungen seiner Menschen zu lesen.

Vergleich mit ähnlichen Hunderassen

Häufig wird der Labrador mit dem Golden Retriever verwechselt. Beide sind freundliche Familienhunde und passionierte Apportierhunde. Der Golden Retriever hat jedoch langes, gewelltes Fell, während der Labrador kurzhaarig ist. Der Flat-Coated Retriever ist schlanker und hat ebenfalls langes, aber glattes Fell und ein oft noch höheres Energielevel.

Anschaffung eines Labradors: Was muss beachtet werden?

Die Entscheidung für einen Hund sollte niemals unüberlegt getroffen werden. Ein Labrador wird Sie für über ein Jahrzehnt begleiten.

Voraussetzungen und Überlegungen vor dem Kauf

Stellen Sie sich ehrliche Fragen: Haben Sie genug Zeit für tägliche Spaziergänge und Beschäftigung? Passt ein Hund in Ihre Arbeits- und Familienplanung? Sind Sie bereit, die Kosten für Futter, Tierarzt, Versicherung und Zubehör zu tragen? Ein Labrador braucht viel Aufmerksamkeit und ist kein Hund, der den ganzen Tag allein sein möchte.

Worauf beim Labradorkauf zu achten ist

Seriöse Züchter erkennt man an mehreren Merkmalen: Sie sind in Zuchtvereinen organisiert, lassen ihre Zuchttiere auf Erbkrankheiten untersuchen und geben Welpen frühestens mit acht Wochen ab. Seriöse Züchter stellen auch Fragen an potenzielle Käufer und kümmern sich um das Wohlergehen ihrer Hunde.

Das Welpenabgabealter von mindestens acht Wochen ist gesetzlich vorgeschrieben und sinnvoll für die Entwicklung. In dieser Zeit lernen Welpen wichtige soziale Verhaltensweisen von Mutter und Geschwistern. Frühere Abgabe kann zu Verhaltensproblemen führen.

Die Muttertierbesichtigung sollte selbstverständlich sein. Das Verhalten der Mutter gibt Hinweise auf das spätere Temperament der Welpen. Eine gestresste oder aggressive Mutterhündin ist ein Warnsignal. Das Muttertier sollte freundlich und entspannt sein.

Anzahlungen vor Tierbesichtigung sind ein klares Warnsignal für unseriöse Anbieter. Seriöse Züchter bestehen darauf, dass Interessenten zunächst die Welpen und die Zuchtstätte besichtigen, bevor finanzielle Vereinbarungen getroffen werden.

Eine Checkliste für den Welpenkauf sollte folgende Punkte umfassen:

  • Vollständige Impfungen entsprechend dem Alter
  • Entwurmung dokumentiert im Welpenpass
  • Gesundheitszeugnis vom Tierarzt
  • Stammbaum oder Ahnentafel
  • Gesundheitsnachweise der Elterntiere (HD/ED, Augenbefund)

Ein schriftlicher Kaufvertrag schützt beide Seiten und sollte Regelungen zu Rückgabe, Gesundheitsgarantien und Nachbetreuung enthalten. Seriöse Züchter bieten oft lebenslange Beratung und nehmen Hunde in Notfällen zurück.

Was kostet ein Labrador?

Die Preise für Labradorwelpen variieren erheblich je nach Herkunft und Qualität. Welpen von seriösen Züchtern kosten typischerweise zwischen 1.200 und 2.500 Euro. Diese Preisspanne reflektiert unterschiedliche Faktoren wie Zuchtlinie, Gesundheitsuntersuchungen und züchterischen Aufwand.

Arbeitslinien sind oft günstiger als Showlinien, da der Fokus auf Leistung statt auf Schönheit liegt. Seltene Farben wie silber oder foxred können teurer sein, obwohl sie nicht unbedingt bessere Qualität bedeuten.

Private Verkäufer bieten Welpen manchmal günstiger an, aber hier ist besondere Vorsicht geboten. Oft fehlen Gesundheitsuntersuchungen oder die Zuchtbedingungen entsprechen nicht den Standards. Der niedrigere Preis kann sich später durch höhere Tierarztkosten rächen.

Tierheime und Tierschutzorganisationen haben gelegentlich Labradore oder Labrador-Mischlinge. Die Schutzgebühr liegt meist zwischen 200 und 500 Euro. Diese Hunde bringen oft eine Geschichte mit, können aber wunderbare Begleiter werden.

Einflussfaktoren auf den Preis sind:

  • Gesundheitsuntersuchungen der Elterntiere
  • Erfolge in Zucht oder Sport
  • Aufwand für Aufzucht und Sozialisierung
  • Nachfrage nach bestimmten Farben oder Linien
  • Geografische Lage des Züchters

Bei der Preisbewertung sollten die langfristigen Kosten nicht vergessen werden. Ein gesunder Welpe von gesundheitsgeprüften Eltern kann langfristig günstiger sein als ein billiger Welpe mit späteren Gesundheitsproblemen.

Wo kann man einen Labrador kaufen?

Züchter sind die erste Wahl, wenn man einen gesunden, gut sozialisierten Labrador kaufen möchte. Seriöse Züchter sind meist in Zuchtvereinen organisiert und befolgen deren Zuchtrichtlinien. Sie bieten Gesundheitsgarantien und lebenslange Beratung. Der Besuch der Zuchtstätte gibt Einblick in die Aufzuchtbedingungen.

Private Verkäufer können eine Option sein, wenn es sich um ungeplante Würfe verantwortungsvoller Halter handelt. Hier ist besondere Sorgfalt bei der Prüfung der Umstände geboten. Gesundheitsnachweise der Elterntiere und ordnungsgemäße Aufzucht sollten auch hier Standard sein.

Tierheime haben gelegentlich Labrador-Mischlinge oder erwachsene Labrador Retriever in Not. Diese Hunde suchen ein zweites Zuhause und können dankbare Begleiter werden. Der Vorteil liegt im bekannten Charakter, der Nachteil in der unbekannten Vorgeschichte.

Tierschutzorganisationen vermitteln sowohl Hunde aus dem Inland als auch aus dem Ausland. Hier ist besonders auf seriöse Organisationen zu achten, die ihre Hunde gesundheitlich untersuchen und ehrlich über eventuelle Probleme informieren.

Die Vorteile seriöser Vermittlung liegen in der Gesundheitskontrolle, der Sozialisierung und der Nachbetreuung. Seriöse Anbieter haben ein echtes Interesse am Wohlergehen ihrer Hunde und stehen auch nach dem Kauf für Fragen zur Verfügung.

Snautz bietet für all diese Bezugsquellen eine Plattform für die seriöse Vermittlung von Labradoren. Bei der Suche sollten Interessenten auf die Vollständigkeit der Profile achten, welche detaillierte Angaben zu Gesundheitsuntersuchungen, der Zuchtlinie und den Aufzuchtbedingungen umfassen sollten. Ein persönlicher Kontakt sowie eine Besichtigung sind vor der finalen Entscheidungsfindung unerlässlich.

Häufig gestellte Fragen

Ist ein Labrador gut für Anfänger?

Ja, ein Labrador eignet sich gut für Anfänger, da er intelligent, kooperativ und menschenbezogen ist. Allerdings erfordert sein hoher Bewegungsdrang und seine Intelligenz eine konsequente Erziehung und ausreichend geistige sowie körperliche Auslastung. Motivierte Anfänger, die bereit sind, Zeit und Arbeit zu investieren, werden mit ihm einen treuen Begleiter finden.

Wie viel Auslauf braucht ein Labrador am Tag?

Ein ausgewachsener Labrador benötigt täglich mindestens zwei Stunden Bewegung. Dies sollte nicht nur aus Spaziergängen bestehen, sondern auch aus aktivem Spiel wie Apportieren, Schwimmen oder Hundesport. Welpen und Senioren benötigen angepasste, kürzere Einheiten. Die energiegeladene Arbeitslinie braucht tendenziell mehr Auslastung als die ruhigere Showlinie.

Was ist der Unterschied zwischen Labrador und Labrador Retriever?

Es gibt keinen Unterschied. "Labrador" ist lediglich die gebräuchliche und kürzere Bezeichnung für die offizielle Rassebezeichnung "Labrador Retriever". Beide Namen beziehen sich auf dieselbe Hunderasse. Der vollständige Name beschreibt seine Hauptfunktion, nämlich das Apportieren ("retrieve"), und seine Herkunftsregion.

Kann man einen Labrador acht Stunden alleine lassen?

Nein, ein Labrador sollte nicht regelmäßig acht Stunden am Stück alleine gelassen werden. Als sehr sozialer und menschenbezogener Hund leidet er unter langer Trennung, was zu Verhaltensproblemen wie Zerstörungswut oder Trennungsangst führen kann. Das Alleinbleiben muss langsam und positiv trainiert werden, wenige Stunden sind das absolute Maximum.

Was ist die 5-Minuten-Regel für Labradore?

Die 5-Minuten-Regel ist eine Faustformel für Welpen und Junghunde. Sie besagt, dass ein Hund pro Lebensmonat nur fünf Minuten am Stück spazieren gehen sollte. Ein drei Monate alter Welpe sollte also nicht länger als 15 Minuten am Stück laufen. Dies schont die Gelenke und Knochen im Wachstum.

Ursprung:
Großbritannien
alternative Namen:
Labrador
Labbi
FCI-Nummer:
122
FCI-Gruppe & Sektion:
Gruppe 8 > Sektion 1
Kennel Club (KC):
Gundog Group
American Kennel Club (AKC):
Sporting Group
Größe:
Hündin 54 bis 56 cm
Rüde 56 bis 57 cm
Gewicht:
Hündin: 23 kg
Rüde: bis 36 kg