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Vermeidung
Hunde können sich beim Raufen schwer verletzen oder gar töten, daher ist es als erstes wichtig, Situationen zu vermeiden, in denen es zu einer Rauferei kommen kann. Sollte Ihr Hund zur Rauferei neigen, lassen Sie ihn angeleint. Sollte er, aus welchen Gründen auch immer, doch einmal auf andere Hunde losgegangen sein und Beißunfälle gehabt haben, schützen Sie andere Hunde und Menschen und lassen Ihren Hund einen Beißkorb tragen. Sollten Sie dazu nicht in der Lage sein, suchen sie sich professionelle Hilfe und lassen Sie den Hund in der Zwischenzeit nicht mehr aus dem Grundstück. Sollte der Hund doch aus dem Grundstück herauskommen und weiter raufen, schaffen Sie den Hund ab und vermitteln Sie ihn in geeignete Hände. Bisswunden sind schmerzhaft und benötigen tierärztlicher Hilfe. Bei wiederholten Beißunfällen kann es passieren, dass Ihr Hund einen Wesenstest machen muss und das Ordnungsamt den Hund als gefährlich einstuft. Unter Umständen wird er eingezogen, auf jeden Fall ist mit Auflagen zu rechnen.
Lassen Sie Ihren Hund in unübersichtlichen Situationen angeleint. An allen Kreuzungen, nicht einsehbaren Wald- und Feldwegen, wo Sie die Querstraße oder Nebenwege nicht einsehen können, gehört der Hund an die Leine. Wenn nämlich um die Ecke der andere Hund auch an der Leine ist, können Sie dort schon eventuell die erste Rauferei vermeiden. Scheuen Sie das Risiko. Keine Hundebegegnung, in der Hoffnung, Ihr freundlicher Hund tut nichts und darf schnell mal den anderen begrüßen. Der "andere" könnte völlig anders denken. Und manchmal hat auch Ihr Hund im Gegenüber einen wirklich unsympatischen Artgenossen entdeckt. Schon knallt es. Lieber erst einmal den Besitzer fragen, dann ein wenig nebeneinander mit dem angeleinten Hund spazierengehen. Der erste Stress ist vorbei, die Hunde konnten sich so kennenlernen. Achten Sie auf Ihr Verhalten, zeigen Sie keine Nervosität, bleiben Sie ruhig. Ihre Hekltik und Unsicherheit überträgt sich sofort auf Ihren Hund. Versuchen Sie durch Ihre Ruhe, dem Hund zu zeigen, dass Sie alles im Griff haben. Aber lassen Sie niemals, wenn Sie sich unsicher sind, Ihren Hund von der Leine.
Oft gelingt es, durch lautes Ansprechen oder Anbrüllen einen fremden Hund zu bremsen. Stellen Sie sich ihm dabei in den Weg. Der Hund ist fast immer auf den anderen Hund fixiert, wird erschreckt und lässt eventuell von seinem Vorhaben ab. Ein auf den fremden Hund gerichteter Regenschirm oder Stock hilft dabei. So haben Sie selbst auch etwas Sicherheitsabstand zum fremden Hund. Dieses ist in einigen Hundeschulen erlernbar. Ganz oft drehen die fremden Hunde ab und laufen, wenn in Nähe, zu ihren Besitzern zurück. Wichtig dabei ist natürlich, dass Sie Ihren eigenen Hund unter Kontrolle haben. Läuft der fremde Hund trotzdem an Ihnen vorbei, gibt es zwei Möglichkeiten: Die Hunde lernen sich freundlich kennen oder es kommt zu einer Beißerei. Wenn sie sich freundlich begrüßen, lassen Sie sie gewähren. Und kommt es doch zur Beißerei, greifen Sie niemals ins Halsband, Ihre eigene Hand könnte erwischt werden. Die Versicherungen zahlen nur begrenzt bei eigenen Verletzungen bei Raufereien, auch wenn Sie Ihren Hund an der Leine hatten.
Raufer trennen
Das Wichtigste ist immer, dass Sie sich selbst nicht in Gefahr bringen. Aber beim Trennen von Hunden kann man gebissen werden. Sollte sich ein größerer Hund auf einen kleineren Hund stürzen, dann decken Sie den kleineren Hund mit einer Jacke ab oder versuchen Sie anderweitig, dem großen Hund die Sicht zu nehmen. Ein Regenschirm wäre auch hifreich. Führen Sie eine Leine mit, aus der Sie schnell eine Schlinge machen können. Diese hilft, wenn sich der große in den kleinen Hund verbissen hat und versucht, ihn zu töten. Sollte der Besitzer des großen Hundes dabei sein, bitten Sie diesen, diese Leine als Schlinge um den Hals zu legen, so weit oben wie möglich am Kiefer. Ziehen Sie mit vereinten Kräften den großen Hund nach oben und nehmen ihm die Luft. Dadurch ist er gezwungen, den Kiefer zu öffnen und den kleinen Hund freizugeben. Sollte Ihr kleiner Hund freigegeben sein, kann der Besitzer dann seinen eigenen Hund an dieser Leine halten. Bei einem verbissenen Hund ist auch ein Aufbrechen des Kiefers mithilfe eines Stockes möglich. Dabei muss der große Hund aber mit einer Leine fixiert sein oder der Besitzer ist in der Lage, seinen Hund am Halsband, Geschirr oder Fellkragen zu halten, sonst ist ein Nachfassen bzw. Nachbeißen des Hundes möglich. Auch wenn die Trennmethoden brachial sind, es rettet dem kleinen Hund eventuell das Leben. Und vergessen Sie nicht, auch Sie können gebissen werden. Sollte sich ein kleiner Hund auf einen größeren stürzen, ist das Ende leider vorprogrammiert. Entweder wird der kleine Hund maßlos zerbissen, oder der Besitzer des größeren Hundes zieht seinen Hund weg, immer wieder attackiert von dem kleinen. Das ist auch sehr schlecht, der große Hund lernt aus diesen Erfahrungen und wird den kleinen Hunden nicht mehr freundlich gegenüberstehen. Und demnächst auch vielleicht selber angreifen. Schützen Sie auch hier den größeren Hund, stellen Sie sich in den Weg, gehen Sie auf den kleineren Hund zu und versuchen Sie ihn wegzujagen. Manchmal hilft ein Fußtritt, um diesen unerzogenen Raufer zu entfernen. Denken Sie daran, wenn Sie es nicht schaffen, den kleinen Angreifer zu verjagen, und Ihr Hund übernimmt das, wird es dann vor Gericht der arme kleine Hund sein, der von dem großen angefallen wurde.
Bei zwei großen Hunden wird es schwieriger, diese haben Gewicht und Kraft und sind in ihrer Rage durch ihr Adrenalin und den Überlebenskampf schwer zu trennen. Wasser über sie zu gießen, ist keine Lösung, den Wenigsten steht in dieser Situation genügend Wasser zur Verfügung. Sollte sich ein fremder Hund nähern, lassen Sie sofort die Leine fallen. Manche versuchen, Ihren Hund vor einem angreifenden Hund zurückzuziehen, behindern dadurch aber die Bewegungsfreiheit des eigenen Hundes. Stoßen Sie keinen der sich umkreisenden Hunde an, oft löst dann das im Adrenalin die Rauferei aus. Versuchen Sie auch hier erst einmal die Sicht zu nehmen und rufen Sie Ihren Hund nicht aus dieser Situation. Ein Herausrufen aus dieser Situation hat ein Abdrehen des Kopfes des gerufenen Hundes zur Folge, was ein raufbereiter Gegener sofort nutzt. Und vielleicht, wenn die Hunde frei miteinander kommunizieren können, wendet es sich doch noch zum Guten. Sollten sich die Hunde beißen, wäre es eine Möglichkeit, den fremden Hund am Hinterbein zu packen und nach oben zu heben. Das bringt ihn aus dem Gleichgewicht, er kann nicht mehr sein volles Körpergewicht in den Kampf einbringen. Ein leichtes seitliches Drehen lenkt ihn von Ihrem Hund ab. Auch hier wäre eine vorhergehende Fixierung des Hundes von Vorteil, sonst können auch Sie gebissen werden. Sollten die Kräfte dabei nicht ausreichen, ist Pfefferspray eine Alternative. Warten Sie dabei eine ruhige Situation ab und sprühen Sie es den Hunden ins Gesicht. Sollten ein Mensch vom einem Hund gebissen werden, gehört dieser Hundebiss auf jeden Fall behandelt.
Sonstiges
Leider ist es so, dass zwei um das Leben kämpfende Hunde fast immer nur mit brachialer Gewalt zu trennen sind. Daher ist Vermeidung das Wichtigste. Lassen Sie daher ihren Hund nicht zu anderen ohne Erlaubnis laufen. Rufen Sie doch statt "Der tut nichts!" einfach den Namen Ihres Hundes und diesen so zurück. Sätze wie "Das klären die selber." sagen meistens die Besitzer der größeren Hunde. Doch das klären die manchmal bis zum Tode. Leinen Sie Ihren Hund an und lassen Sie diesen Unsinn. Bissverletzungen sind äußerst schmerzhaft. Oft können sich zwei Hunde gut leiden, jagen sich und schaukeln sich aber im Spiel hoch. Unterbrechen Sie dieses dann und bringen etwas Ruhe in das Hetzen. Wenn ein Hund den anderen hetzt, kann es leicht zu einem Biss kommen, der eine Rauferei nach sich zieht. Versuchen Sie, im Beisein anderer Hunde nicht permanent Ihren Hund mit Leckerlie vollzustopfen oder ihm Spielzeug unter die Nase zu halten. Er könnte das gegen andere ernsthaft verteidigen.
Wenn Ihr Hund von einem anderen Hund ernsthaft angegriffen wird, dieser angreifende Hund keinen Beißkorb trägt und auch nicht angeleint ist, informieren Sie das Ordnungsamt. Der angreifende Hund ist eine Gefahr für alle anderen Hunde und sein Besitzer nicht verantwortungsvoll seinem Hund und anderen Lebewesen gegenüber.