Inhaltsverzeichnis
- Erste Schritte bei einer gefundenen Katze
- Kennzeichnung prüfen: Hat die Katze einen Besitzer?
- Fundmeldung und Benachrichtigung der Behörden
- Umgang mit verletzten Fundkatzen
- Unterbringung und Versorgung der Fundkatze
- Suche nach dem Besitzer
- Rechte und Pflichten als Finder
- Was tun, wenn sich kein Besitzer findet?
- Woran Sie erkennen, ob eine Katze streunend ist
- Häufig gestellte Fragen
Erste Schritte bei einer gefundenen Katze
Wenn Sie eine Katze finden, ist es wichtig, ruhig zu bleiben und systematisch vorzugehen. Hier sind die Schritte, die Sie befolgen sollten:
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Beurteilen Sie den allgemeinen Zustand der Katze.
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Achten Sie darauf, ob die Katze gesund wirkt oder Anzeichen von Verletzungen oder Mangelernährung zeigt.
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Bestimmen Sie, ob die Katze sofortige Hilfe benötigt.
Diese Schritte sind entscheidend, um der Katze die bestmögliche Unterstützung zu bieten.
Sobald der Zustand der Katze eingeschätzt wurde, sollten Sie umgehend Kontakt mit den zuständigen Behörden wie dem Ordnungsamt oder der Polizei aufnehmen. Besonders wenn das Fundtier nachts entdeckt wurde, ist ein Anruf bei der Polizei ratsam. Tagsüber können Sie das nächstgelegene Tierheim informieren. Diese Institutionen sind darauf vorbereitet, angemessen auf Fundtiere zu reagieren und den nächsten Schritt zu koordinieren.
Beim Einfangen der Katze sollten Sie Schutzhandschuhe tragen, um Verletzungen zu vermeiden und die Katze nicht unnötig zu stressen. Nachdem die Katze gesichert wurde, können Sie den Schritt-für-Schritt-Assistenten von TASSO nutzen, der Ihnen durch den Prozess hilft. TASSO ist eine Organisation, die sich auf die Rückvermittlung von Fundtieren spezialisiert hat und Ihnen wertvolle Unterstützung bieten kann.
Kennzeichnung prüfen: Hat die Katze einen Besitzer?
Die Überprüfung der Kennzeichnung ist ein entscheidender Schritt, um herauszufinden, ob die gefundene Katze ein Zuhause hat. Viele Katzen sind mit einem Mikrochip ausgestattet, der unter der Haut sitzt. Dieser kann von Tierärzten oder Tierheimen mithilfe eines speziellen Lesegeräts ausgelesen werden. Ein registrierter Chip beschleunigt die Rückführung erheblich.
Ist stattdessen eine Tätowierung vorhanden, aber nur schwer lesbar, unterstützen Mitarbeitende von TASSO bei der Entzifferung. TASSO bietet zudem eine kostenlose App an, mit der Fundtiere einfach registriert und vermittelt werden können – eine wertvolle Hilfe bei der Suche nach dem Halter.
Ist keine Kennzeichnung vorhanden oder lässt sie sich nicht eindeutig zuordnen, kann auch FINDEFIX, das Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes, weiterhelfen. Zusätzlich empfiehlt es sich, in den Online-Suchmeldungen von TASSO zu recherchieren, ob das Tier bereits als vermisst gemeldet wurde.
So stellen Sie sicher, dass Sie alle Möglichkeiten ausschöpfen, um die Katze sicher und schnell nach Hause zu bringen.
Fundmeldung und Benachrichtigung der Behörden
Die Meldung eines Fundtieres ist nicht nur sinnvoll, sondern auch gesetzlich vorgeschrieben. Wenn Sie eine Katze gefunden haben, sollten Sie den Fund umgehend melden – und zwar nicht nur bei Tierheimen oder Tierschutzvereinen, sondern auch bei den zuständigen Behörden wie dem Ordnungsamt oder der Polizei.
Eine vollständige Fundmeldung sollte eine möglichst genaue Beschreibung der Katze enthalten – inklusive Rasse (sofern erkennbar), Geschlecht, Fellfarbe, besondere Merkmale sowie Informationen über mögliche Kennzeichnungen wie Mikrochip oder Tätowierungen. Diese Angaben erhöhen die Chancen, den rechtmäßigen Besitzer ausfindig zu machen, erheblich.
Wichtig zu wissen: Laut § 965 BGB sind Finder verpflichtet, den Fund eines Tieres anzuzeigen, wenn der Eigentümer unbekannt ist. Eine reine Registrierung bei einem Haustierregister wie TASSO oder FINDEFIX reicht rechtlich nicht aus – andernfalls kann der Fund als Fundunterschlagung gewertet werden, was strafbar ist.
Ein positiver Anreiz: Wer ein Tier findet und den Fund ordnungsgemäß meldet, hat Anspruch auf Finderlohn – sofern der Halter ausfindig gemacht werden kann. Nur belegbare Ausgaben wie Futter oder notwendige tierärztliche Versorgung müssen erstattet werden, nicht jedoch laufende Pflegekosten. Das schafft Transparenz und Fairness für alle Beteiligten.
Umgang mit verletzten Fundkatzen
Wenn die gefundene Katze verletzt, stark abgemagert oder krank wirkt, sollten Sie sofort tierärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine schnelle medizinische Versorgung kann in vielen Fällen lebensrettend sein.
Wichtig: Melden Sie den Fund vor dem Tierarztbesuch bei den zuständigen Behörden (z. B. Ordnungsamt oder Polizei). So können Zuständigkeiten und gegebenenfalls die Kostenübernahme im Vorfeld geklärt werden.
Achten Sie bei der Untersuchung durch den Tierarzt auch auf Anzeichen von Infektionen, Parasitenbefall oder anderen Erkrankungen. Besonders bei geschwächten Tieren ist es entscheidend, den Gesundheitszustand in den ersten Tagen genau zu beobachten und bei Auffälligkeiten sofort zu handeln.
Bewahren Sie in jeder Situation Ruhe und Besonnenheit – vor allem im Umgang mit einer verletzten oder verängstigten Katze. Die richtige Pflege, Aufmerksamkeit und eine fachgerechte Behandlung können den entscheidenden Unterschied machen und der Katze den Weg zurück ins Leben ermöglichen.
Unterbringung und Versorgung der Fundkatze
Nach der Erstversorgung ist die sichere Unterbringung der gefundenen Katze von zentraler Bedeutung. Idealerweise bringen Sie das Tier zunächst in einem ruhigen, separaten Raum unter. So hat die Katze einen geschützten Rückzugsort und kann sich an die neue Umgebung gewöhnen – besonders wichtig bei ängstlichen oder gestressten Tieren.
In Deutschland müssen Fundtiere grundsätzlich beim örtlichen Tierheim gemeldet werden. Dieses ist in den meisten Fällen für die weitere Versorgung und vorübergehende Unterbringung zuständig.
Möchten Sie die Katze vorübergehend selbst aufnehmen?
Das ist grundsätzlich möglich – aber bitte beachten Sie dabei folgende Punkte:
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Melden Sie die Aufnahme zuerst bei der zuständigen Behörde (z. B. Ordnungsamt).
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Füttern Sie hochwertiges Katzenfutter, das auf das Alter und den Zustand der Katze abgestimmt ist, um Unverträglichkeiten zu vermeiden.
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Stellen Sie täglich frisches Wasser zur Verfügung.
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Sorgen Sie für einen sauberen, ruhigen Schlafplatz, an dem sich die Katze sicher fühlen kann.
Weitere Hinweise zur Pflege:
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Vermeiden Sie zunächst Kontakt zu anderen Haustieren, um Stress oder mögliche Ansteckungen zu verhindern.
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Wenn Sie Kitten entdecken, lassen Sie die Mutterkatze möglichst am Fundort. In solchen Fällen ist professionelle Unterstützung durch ein Tierheim oder einen Tierschutzverein notwendig.
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Informieren Sie das Tierheim regelmäßig über den Zustand der Katze, insbesondere bei gesundheitlichen Auffälligkeiten.
Diese Maßnahmen helfen, das Wohl der Katze sicherzustellen – bis sie wieder zu ihrem Besitzer zurückkehren oder in liebevolle Hände vermittelt werden kann.
Suche nach dem Besitzer
Die Suche nach dem rechtmäßigen Besitzer ist ein zentraler Schritt, nachdem Sie eine Katze gefunden haben. Je früher der Halter ermittelt wird, desto schneller kann das Tier in seine gewohnte Umgebung zurückkehren.
Starten Sie mit einem Blick auf offensichtliche Hinweise:
Trägt die Katze ein Halsband oder ist sie gechippt, kann ein Tierarzt oder Tierheim den Chip auslesen und den Besitzer oft direkt ermitteln.
Nutzen Sie Online-Plattformen:
Portale wie TASSO, FINDEFIX, lokale Facebook-Gruppen oder Websites für vermisste Tiere sind wertvolle Helfer. Dort können Sie sowohl eigene Fundmeldungen veröffentlichen als auch nach Vermisstenanzeigen suchen.
Offline suchen – analog wirkt oft überraschend gut:
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Hängen Sie Aushänge mit Foto und Fundort in der Nachbarschaft auf (z. B. an Laternen, Supermärkten, Tierarztpraxen).
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Fragen Sie gezielt bei Nachbarn, Passanten oder im nahegelegenen Kiosk nach – oft kennt jemand die Katze oder weiß, wem sie gehören könnte.
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Auch Anzeigen in regionalen Zeitungen oder im Gemeindeblatt können hilfreich sein.
Je mehr Kanäle Sie nutzen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Besitzer die Katze wiederfindet. Geduld und Aufmerksamkeit sind in dieser Phase besonders wichtig – manchmal taucht der Halter erst nach Tagen oder Wochen auf.
Rechte und Pflichten als Finder
Als Finder einer Katze haben Sie bestimmte Rechte und Pflichten. Wenn die Katze kein Halsband trägt, dürfen Sie sie vorübergehend aufnehmen, müssen den Fund jedoch den örtlichen Behörden melden. Nach ordnungsgemäßer Fundmeldung hat der tatsächliche Eigentümer des Tiers sechs Monate Zeit, um das Tier zurückzuholen, wobei er die nachweislich entstandenen Kosten erstatten muss.
Die Adoption eines Fundtieres sollte nur erfolgen, wenn alle rechtlichen Anforderungen erfüllt sind, um sicherzustellen, dass die gesetzlichen Ansprüche des ursprünglichen Besitzers gewahrt bleiben. Diese Vorschriften schützen sowohl den Finder als auch den Besitzer und stellen sicher, dass die Katze in guten Händen ist.
Was tun, wenn sich kein Besitzer findet?
Trotz aller Bemühungen kann es vorkommen, dass sich kein Halter ausfindig machen lässt. In diesem Fall sind Tierschutzvereine oder Tierheime die nächsten Ansprechpartner. Sie sind in der Regel vertraglich verpflichtet, sich um Fundtiere zu kümmern und übernehmen die weitere Betreuung.
Wird innerhalb von sechs Monaten kein rechtmäßiger Besitzer ermittelt, darf die Katze laut Gesetz zur Adoption freigegeben werden. Bis dahin bleibt das Tier offiziell „gefunden“ – während dieser Zeit bleibt der ursprüngliche Besitzer theoretisch rückforderungsberechtigt.
Dieser strukturierte Prozess gewährleistet, dass die Katze nicht auf sich allein gestellt bleibt, sondern die Chance auf ein neues, liebevolles Zuhause erhält. Damit wird das Wohl des Tieres gesichert – selbst dann, wenn kein Besitzer mehr ausfindig zu machen ist.
Woran Sie erkennen, ob eine Katze streunend ist
Nicht jede frei laufende Katze ist heimatlos. Es gibt einige Anzeichen, die Ihnen helfen können, zwischen einem Freigänger und einer streunenden Katze zu unterscheiden:
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Fellpflege: Gepflegtes, sauberes Fell deutet auf einen Besitzer hin. Verfilztes oder stark verschmutztes Fell kann ein Hinweis auf längere Zeit im Freien sein.
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Körperbau: Unterernährte, ausgemergelte Katzen leben vermutlich schon länger ohne regelmäßige Fütterung.
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Verhalten: Streunende Katzen sind oft sehr scheu und misstrauisch gegenüber Menschen. Eine zutrauliche Katze, die sich streicheln lässt, hatte vermutlich früher engen Menschenkontakt.
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Kennzeichnung: Prüfen Sie, ob die Katze ein Halsband trägt oder gechippt ist – das sind klare Hinweise auf ein Haustier.
Bei Unsicherheit gilt: Lieber einmal zu viel handeln als einmal zu wenig. Ein kurzer Check durch das Tierheim oder den Tierarzt schafft Klarheit.
Häufig gestellte Fragen
Was soll man tun, wenn man eine Katze gefunden hat?
Wenn Sie eine Katze gefunden haben, sollten Sie zunächst den allgemeinen Zustand der Katze einschätzen und entscheiden, ob sie gefüttert werden muss. Es ist ratsam, das Tier sofort bei Tierheimen oder Behörden zu melden, um den rechtlichen Verpflichtungen nachzukommen.
Wo gibt man gefundene Katzen ab?
Gefundene Katzen können in der Regel an örtliche Tierheime oder Tierschutzvereine abgegeben werden. In vielen Städten muss man auch das örtliche Fundbüro benachrichtigen, wenn man eine Katze abgibt. Es ist rechtlich vorgeschrieben, gefundene Tiere unverzüglich der zuständigen Behörde zu melden und sie nicht einfach zu behalten.
Wie finde ich heraus, wem die Katze gehört?
Um den Besitzer einer gefundenen Katze ausfindig zu machen, sollten Sie nach einem Halsband oder anderen Identifikationsmerkmalen suchen. Veterinäre können helfen, Mikrochip-Nummern zu überprüfen, um den Halter zu identifizieren.
Wer zahlt den Tierarzt bei gefundener Katze?
Die Kosten für die tierärztliche Behandlung einer gefundenen Katze müssen in der Regel vom Finder getragen werden. Es gibt jedoch Möglichkeiten, Unterstützung von Tierschutzorganisationen für die Behandlungskosten zu erhalten. Wenn der Finder eine Katze aufnimmt, muss er in der Regel die Tierarztkosten selbst tragen, bis der Eigentümer ermittelt wird.
Soll ich eine gefundene Katze freilassen?
Es wird nicht empfohlen, eine gefundene Katze sofort freizulassen, ohne ihren Zustand und mögliche Halter zu prüfen. Wenn die Katze gesund aussieht und regelmäßig zur gleichen Stelle zurückkehrt, könnte sie ein Freigänger sein.