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Woran erkennt man Flöhe?
Kämmen Sie das Fell Ihres Tieres mit einem handelsüblichen fein gezahnten Flohkamm, besonders an der Schwanzwurzel, durch. Der Flohkamm ist sehr handlich und in den Zähnen bleibt der Floh oder der Flohkot stecken. Danach klopfen Sie den Kamm auf einem feuchten Tuch aus. Dazu eignet sich besonders Küchenpapier, das Sie anschließend vernichten können. Wenn Ihr Tier Flöhe, sind rote Verfärbungen auf dem feuchten Tuch erkennbar. Dabei handelt es sich um den Kot der Flöhe, der hauptsächlich aus unverdautem Blut besteht. Stellen Sie sich vor dem Auskämmen ein Schälchen mit Seifenlauge hin, damit Sie eventuell vorhandene Flöhe sofort ertränken können. Bei sehr starkem Flohbefall sehen Sie die Flöhe bereits mit dem bloßen Auge. Oft fällt ein Befall dem Halter auf, wenn sich das Tier vermehrt kratzt. Das Tier kann Flohbisse aufweisen, die teilweise hintereinander angeordnet sind (Flohstraße). Bei jungen Tieren ist ein Flohbefall oft durch Abmagerung erkennbar.
Der Floh
Flöhe zählen zu den flügellosen Insekten. Der Katzenfloh wird 1-3 mm groß, der Hundefloh 2-4 mm. Flöhe springen mit Hilfe ihrer Hinterbeine bis zu 1,5 m weit. Sie haben einen sehr harten Chitinpanzer, der mit dem Fingernagel kaum zu knacken ist. Sollten Sie einen Floh fangen, ertränken Sie ihn. Flöhe brauchen für ihre Entwicklung Wärme und Feuchtigkeit. Diese Bedingungen erfüllt das Fell. Flöhe leben maximal etwa 1 1/2 Jahre. Flöhe können durch den Kontakt zu anderen befallenen Tieren auftreten.
Nur die erwachsenen Flöhe betätigen sich als Blutsauger. Den größten Teil des Blutes scheiden sie wieder aus. Das Flohweibchen kann bereits mehrere Stunden danach anfangen, Eier ins Fell abzulegen, und zwar bis zu 30 Stück am Tag. Die meisten Eier fallen vom Wirtstier ab und befinden sich überall in der Umgebung. Der Katzenfloh setzt so innerhalb von ca. 3 bis 6 Wochen 800 bis 1.000 Eier ab. Nach etwa 10 Tagen schlüpfen die augenlosen Larven, die sich aufgrund ihrer Empfindlichkeit gegen Licht und Austrocknung an jedem dunklen Ort verstecken, vor allem in Ritzen und Teppichböden, im Freien im Gras und im Sand. Wegen der borstigen Gestalt wird die Larve als Drahtwurm bezeichnet. Der gesamte Entwicklungszyklus nimmt mehrere Monate in Anspruch.
Viele Tiere reagieren allergisch auf die Flohbisse. Es kann zu einer Flohspeichel-Allergie mit einer Entzündung kommen. Der Floh wird sich im Normalfall das Tier aussuchen, wenn er die Wahl zwischen Tier und Mensch hat. Aber wenn das Tier den Raum verlassen hat, kann der Floh auf den Menschen übergehen. Beim Menschen sind Flohbisse durch die "Flohstraße" erkennbar auf der Haut. Die Stiche sind in einer Reihe angeordnet und verursachen meistens starken Juckreiz. Sollten Sie Flohstiche feststellen, suchen Sie einen Hautarzt auf! Der Mensch kann umgekehrt Flöhe auf das Tier übertragen. Flöhe können Würmer übertragen.
Was kann man gegen Flohbefall tun?
Sie sollten parallel mehrere Bekämpfungsmöglichkeiten ergreifen. Die meisten Flöhe und Larven halten sich außerhalb des Tieres aufhalten. Nur etwa 5 % befinden sich im Fell. Daher sollten Sie täglich gründlich Staub saugen. Damit werden sehr viele Floheier entfernt. Sie können nur eine geringe Anzahl an Flohlarven aufsaugen, da sich diese besonders in Teppichen und Schlafplätzen mit ihren Borsten regelrecht festklammern. Den Staubsaugerbeutel werfen Sie nach dem Saugen sofort weg. Textilien, vor allem alle Schlafplätze von Hund oder Katze, sollten Sie so oft und so heiß wie möglich in der Waschmaschine bei 60 Grad, besser bei 90 Grad, waschen. Textilien, die Sie nicht waschen können, legen Sie für 24 Stunden in das Gefrierfach, dies überleben die Flöhe nicht. Teppichböden sollten Sie zusätzlich zum Saugen shampoonieren und mit einem Dampfreiniger behandeln. Sie selbst und die anderen im Haushalt lebenden Menschen sollten sicherheitshalber heiß baden oder mit viel Seife duschen und die Haare sorgfältig waschen.
Ein sehr gutes Hausmittel, um Flöhe zu fangen, ist die "brennende Kerze". Sie stellen eine brennende Kerze in die Mitte eines flachen Tellers. Den Teller haben Sie vorher mit Wasser und etwas Spülmittel gefüllt. Die Flöhe werden von dem Licht angelockt und ertrinken in der Flüssigkeit. Dieses Hausmittel sollten Sie in den frühen Abendstunden aufstellen, da Flöhe meistens nachts aktiv werden. Kämmen Sie Ihr Tier weiterhin täglich gründlich mit einem Flohkamm. Kieselgur ist ein natürliches und ungiftiges Mittel, das die Flöhe austrocknet. Sie können es auf die Umgebung, vor allem in Ritzen und auf die Schlafplätze streuen. Beim Verteilen müssen Sie äußerst vorsichtig vorgehen, da Kieselgur sehr staubt. Für Menschen mit Asthma oder Allergien ist es nicht zu empfehlen.
Gibt es noch weitere Möglichkeiten gegen den Flohbefall?
Es gibt noch weitere pflanzliche Mittel, Spot-ons oder Sprays für die Umgebung. Natürliche Mittel zur Untermischung unter das Nassfutter gibt es im Handel. Achten Sie unbedingt darauf, dass zur Anwendung bei Katzen keine ätherischen Öle enthalten sind und die Präparate für die Katze geeignet sind. Benutzen Sie auf keinen Fall Teebaumöl, da dies für Ihre Katze giftig ist. Bei einer Allergie kann Ihr Tierheilpraktiker Ihrem Tier mit homöopathischen Mittel helfen. Das Immunsystem sollte gestärkt werden. Da Flöhe Würmer übertragen können, sollten Sie unbedingt mehrere Wochen nach dem Flohbefall eine Kotprobe auf Parasiten untersuchen lassen und nochmals mehrere Wochen danach.
Sollte der Flohbefall äußerst heftig sein, müssen Sie wahrscheinlich zur "chemischen Keule" greifen. Dazu sollten Sie sich unbedingt ausführlich - und vor allem umgehend - von Ihrem Tierarzt beraten lassen. Bedenken Sie, dass viele Mittel nicht ungefährlich für Mensch und Tier sind und viele Nebenwirkungen haben können.