Hunde

Die Ausbildung zum Tierschutzbegleiter

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Die Tendenz, einen Hund aus dem Tierschutz aufzunehmen, steigt und immer mehr Tiere kommen aus dem Ausland zu uns. Das bedeutet zugleich auch, dass die meisten der aufgenommenen Hunde eine Vorgeschichte haben, möglicherweise traumatische Erlebnisse und Halterwechsel. Ein Hund mit Vorgeschichte reagiert naturgemäß anders auf Veränderungen als einer, der stets wohlbehütet aufwachsen durfte. Der Hund, der in Rumänien auf der Straße gelebt hat oder in Spanien beim Jäger braucht eine spezielle Betreuung seitens der Tierschützer und des Halters. Oftmals wurde sein Vertrauen nachhaltig geschädigt und er begegnet den Menschen, die ihm nun alle Liebe schenken möchten, voller Misstrauen oder Angst. Halter und Tierschützer verbindet das gemeinsame Anliegen: helfen zu wollen. Damit diese Hilfe auch effektiv ist und zur Tierliebe Sachkenntnis hinzukommt, ist die Ausbildung zum Tierschutzbegleiter eine sinnvolle Ergänzung. Retten ist mehr als einen Hund aufzunehmen. Retten bedeutet dem Tier individuell und mit dem nötigen Know-How die Schritte in einen neuen Lebensabschnitt zu erleichtern.

communicanis bietet bundesweit einzigartig die Ausbildung zum Tierschutzbegleiter an. Die Absolventen werden in verschiedenen Tierschutzbereichen geschult und sind am Ende der Ausbildung in der Lage, einen Tierschutzverein sachlich kompetent zu unterstützen. Die Ausbildung findet wahlweise online oder vor Ort, im Allgäu statt. Sie gibt Ihnen einen umfassenden Einblick in die tierische und menschliche Perspektive zum Thema Tierschutzhund. Wer sich im Tierschutz engagiert, sei es als Pflegestelle oder als Mitglied in einem Verein wird von den alltagstauglichen und umfassenden Inhalten profitieren. Auch Hundetrainer und Tierphysiotherapeuten, Betreiber einer Hundetagesstätte oder Gassigeher erweitern ihr Wissen und sind Ansprechpartner für Tierhalter und Tierschützer gleichermassen. Die Teilnehmer erhalten Basiswissen vor und nach der Adoption eines Tierschutzhundes, mit Schwerpunkt Auslandshund, aber die Informationen sind ebenso gültig für alle Tierschutzhunde. Ob Tierhalter oder Tierschutzengagierter – die Ausbildungsmodule sind gleichermaßen informativ und hilfreich. Vom Vorbesuch bis zur Adoption werden alle relevanten Themen rund um den Tierschutzhund angesprochen. Die Vorbereitung des Hundes spielt ebenso eine wichtige Rolle, wie die Vorbereitung des neuen Halters.

Welche Veränderungen treten ein, für den Hund, für den Halter? Welche Sicherheitsmaßnahmen sind wichtig, wie kann man das Entlaufen eines Tieres vermeiden? Gerade für einen Hund, der aus einer völlig anderen Lebenssituation kommt, muss die Vorbereitung gut geplant sein. Der zuständige Verein sollte kompetente Mitarbeiter haben, die mit ihrem Wissen den neuen Halter unterstützen. Am Ende der Ausbildung erlangt der Teilnehmer das Zertifikat zum Tierschutzbegleiter nach communicanis. Dies ermöglicht eine kompetente Begleitung vor und nach der Aufnahme eines Tierschutzhundes. Nachhaltiger Tierschutz bedeutet auch geschulte Tierschützer. Innerhalb der Ausbildung werden deshalb auch rechtliche Voraussetzungen angesprochen, beispielsweise die Voraussetzungen und Notwendigkeiten um als Pflegestelle zu helfen. Was tun, wenn es nicht rund läuft? Sie erfahren im dritten Modul wie Sie mit Unsicherheiten und Ängsten umgehen, was zu tun ist, wenn der Hund nicht allein bleibt. Die Perspektive des Hundes führt zu Lösungsansätzen, auch wenn es andere Probleme und Startschwierigkeiten gibt. (Fahrten mit dem PKW, Unsauberkeit, Futterumstellung, Ablehnung und Angst einzelnen Familienmitgliedern gegenüber, Jagdverhalten und vieles mehr.) Wünschenswert ist sicher für jeden Hund, der sein Glück bei uns findet, dass er optimal vorbereitet und betreut wird, von den Tierfreunden die ihn finden und versorgen ebenso wie von den Verantwortlichen, die sein neues Zuhause aussuchen. Ob Halter oder Tierschützer, wer sich seiner Verantwortung dem Tier gegenüber bewusst ist, sollte eine Weiterbildung als spannende Ergänzung seines Einsatzes sehen – im Sinne des ihm anvertrauten Vierbeiners.

Ich bin seit 1984 im In- und Auslandstierschutz tätig und aufgrund der langjährigen Erfahrung mit zahlreichen Tierschutzhunden ist es mir ein Anliegen, andere Tierfreunde an meinen Erfahrungen teilhaben zu lassen. Als Mentalkommunikatorin und Tierheilpraktikerin in eigener Praxis habe ich einen umfassenden Erfahrungsschatz, den ich auch als Vorsitzende eines im Ausland tätigen, deutschen Windhundschutzvereines einsetze. Im Laufe der Jahre durfte ich die unterschiedlichsten Hunde begleiten. Manche waren eine Herausforderung und dennoch habe ich gesehen, dass mit dem nötigen Wissen, Einfühlungsvermögen und den richtigen Strategien ein Tier den Weg zurück ins Leben findet. Hunde, die von Menschen misshandelt und gebrochen wurden, haben wieder Vertrauen gefasst und es ist immer wieder eine Freude zu sehen, wie aus einem angsterfüllten Hund ein lebensfroher Begleiter wird, der seinen Betreuern und später seinem Halter vertraut.Auf diesem Weg begleite ich Tierfreunde, die sich einsetzen möchten.

Tierschutz geht uns alle an... Wir sind gefragt uns einzusetzen und hinzuschauen, ob als Nachbar oder als Pflegestelle, als ehrenamtlicher Tierschützer oder einfach als Tierfreund. Wir müssen nicht ins Ausland schauen, um zu sehen, dass es noch ein weiter Weg ist bis zu einem respektvollen Miteinander zwischen Mensch und Tier. Ich denke, jeder kann zum Glück eines Tieres beitragen. Glück ist, einem Tier nicht nur zu begegnen, sondern es zu verstehen, denn Verstehen ist die Basis einer jeden Beziehung.

Die Autorin: Gabriele Sauerland ist Mentalkommunikatorin, Tierheilpraktikerin, Autorin, leidenschaftliche Referentin und engagierte Tierschützerin. Sie setzt sich seit vielen Jahren für einen Tierschutz mit Verantwortung ein. Dazu gehört nach ihrem Empfinden eine ehrliche Beratung vor der Adoption, ein fachlich geschultes Tierschützerteam und die gute Vorbereitung eines jeden Tierschutzhundes, bevor er in sein neues Zuhause zieht. Im Vorstand eines international tätigen Tierschutzvereines engagiert sie sich im Schwerpunkt für Wind- und Laufhunde und in erster Linie für deren medizinische Versorgung im Ursprungsland. Interessenten an der Ausbildung zum Tierschutzbegleiter können Infomaterial bei der Autorin anfordern oder sich auf der Internetseite einen Überblick verschaffen: Hier finden auch Halter eines Tierschutz-/Auslandshundes einen kompetenten Ansprechpartner.

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