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Wenn Tiere sterben: Natürliche Sterbebegleitung für Hund, Katze und Co.

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Ich möchte Euch gern an meinen Erfahrungen mit 15 Jahren Sterbebegleitung teilhaben lassen und einiges zu Hilfen und den Vorgängen schreiben und Euch die Angst nehmen, wenn man sich dazu entschließt, sein Tier natürlich gehen zu lassen. Und ich möchte Euch gern zum Nachdenken anregen.

Ganz besonders wichtig ist es mir auch, zu erwähnen, dass es hier nicht darum geht, jemanden zu verurteilen oder überhaupt zu urteilen oder zu werten, anzugreifen, ihm Vorwürfe zu machen, oder ihn zu verurteilen, weil er (bisher) sein Tier hat einschläfern lassen, sondern es geht mir um Aufklärung und das Anbieten von Hilfe und Informationen. Ich weiß, dass das ein sehr sensibles Thema ist, das die Gemüter vielfach sehr erregt und trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, spreche ich es an und weil es mir eine wirkliche Herzensangelegenheit und -arbeit ist.

Vieles mag Euch eventuell beim ersten Lesen erschrecken, unbekannt sein, Angst machen, vielleicht Euren Ärger erregen, Euch empören, Euch provozieren, Euch verstören, o. ä. Ich bitte Euch, versucht Euch für dieses Thema zu öffnen und lasst das Geschriebene auf Euch wirken. Ich bin gern bereit, jede Frage von Euch zu beantworten, weil ich noch sehr, sehr genau weiß, wie viele Fragen, Ängste und Unsicherheiten ich damals hatte. Ich verneige mich in Ehrfurcht und Liebe vor allen Tieren, die ich begleiten durfte und von denen ich unendlich viel an Weisheit, Liebe, Güte und Loslassen lernen durfte.

Egal zu welchem Zeitpunkt man was auch immer entscheidet, man entscheidet aus Liebe heraus und weil man es zum Ist-Zeitpunkt nicht anders weiß. Keiner muss sich Vorwürfe machen im Nachhinein, es ist wie es ist und es war in Ordnung so. Ich habe noch nie erlebt, dass es einem ein Tier übel genommen hat, egal welche Entscheidung auch getroffen wurde.

Irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo man sich situationsbedingt, sei es durch Alter und/oder Krankheit eines Tieres, leider mit der Endlichkeit der gemeinsamen Zeit auseinander setzen muss. Die Allermeisten kennen nur den Weg der Euthanasie und wissen gar nicht um die andere wunderbare Möglichkeit. Ich habe es meinem Kater Gishmo zu verdanken, der mich sehr sanft an dieses Thema herangeführt hat, wie unendlich dankbar ich ihm dafür bin.

Irgendwann kommt also der Tag, wo man vom Tierarzt eine Diagnose bekommt und/oder man das Gefühl hat, das Tier ist alt und es geht ihm nicht gut damit, weil es z. B. abnimmt etc.

Ich stelle Euch mal zwei durchaus provokante Fragen zum Nachdenken in den Raum…
Warum werden Tiere eingeschläfert und Menschen nicht? Weil man Menschen gern bis zum Tod quält?

"Das Leben als krankes und/oder altes Tier ist eine Qual für das Tier." Dies ist zumindest die an mich von Patientenbesitzern durch ihre Tierärzte herangetragene häufigste Aussage/Antwort, wenn der Tierbesitzer die Empfehlung zum Einschläfern hinterfragt.

Diese "Diagnose" an sich macht einen als liebenden Tiermensch sowieso schon völlig fertig. Man ist oft erst einmal völlig überfordert mit dieser Information und als "normaler" Mensch, ohne spezielle Ausbildung im schulmedizinischen Bereich, oft natürlich auch kein Fachmann, was detaillierte Krankheiten und deren Verläufe angeht und glaubt mangels Informationsquellen das, was einem die Ärzte sagen.

Oder sind vielleicht auch die Tierbesitzer die "Gequälten", die mit der Situation nicht umgehen können? Das ist meiner Erfahrung nach auch einer der häufigsten Gründe für das Einschläfern. Nicht, weil tatsächlich das Tier sich quält, sondern entweder der Mensch dies denkt oder es für den Mensch eine Qual (aus z. B. Unwissenheit) ist.

Leider wird oftmals durch Tierärzte und Angehörige Druck bei den Patientenbesitzern aufgebaut, in dem die "Handlungsempfehlung einschläfern" gegeben wird.

Was wäre denn nun z. B. eine weitere mögliche und wünschenswerte Reaktion bei einer Diagnose, die im "Normalfall" mit Euthanasie enden würde?

Wünschenswert als Reaktion wäre, wenn die Diagnose heißt, wir haben keine Heilungsmöglichkeit und wissen nicht mehr weiter, zu sagen, wir lassen der Natur ihren Lauf und helfen und unterstützen, wenn nötig mit all unseren Sinnen und unserem Wissen.

Es gibt z. B. Menschen, die ihre Familienmitglieder zu Hause bis zum Tod betreuen und begleiten. Warum nicht auch die Tiere? Warum sollen unsere Tiere nicht die Möglichkeit haben, ihren natürlichen Weg zu gehen? Ein sanftes Sterben ist möglich. Warum in die Natur und ihre natürlichen Abläufe eingreifen? Warum darf das Tier nicht Zeit bekommen, um von sich aus von dieser Dimension eigenständig und mit liebevoller Begleitung eines Menschen, der an seiner Seite ist, in eine andere zu wechseln?

Nicht, dass Ihr mich hier missversteht, natürlich bleibt man nicht dabei und wartet, bis das Tier stirbt und tut nichts, wenn man sieht, es hat eventuell Probleme in die nächste Dimension zu wechseln, natürlich hat man dann auch jede Menge Möglichkeiten (z. B. mit homöopathischen Mitteln) zu unterstützen.

Ein Tierarzt rät z. B. bei einer Krebsdiagnose Eures Tieres zum Einschläfern und Ihr entscheidet Euch dagegen. Ich habe damals bei meinem Kater Bubi "Nein" gesagt und wurde als Tierquälerin beschimpft und in der Tierarzt-Praxis angeschrien! Mein Bubi hat noch zwei schöne Jahre (unter anderem dank Homöopathie) gut gelebt und ist dann sanft zu Hause eingeschlafen. Es wurde mir damals (von einem Professor aus der Berliner Pathologie) gesagt, er hätte nur noch wenige Tage zu leben. Mein Bauchgefühl hat mir etwas anderes gesagt und auch mein Bubi hat mir etwas anderes signalisiert. Er ist dann MIT seinem Krebs gestorben an Altersschwäche und nicht AN oder WEGEN dem Krebs!

Grundsätzlich möchte ich Euch zum Thema Krebs und Schmerz noch Folgendes schreiben: Gerade das Verabreichen von z. B. Morphium und anderen Opiaten lässt die Menschen und natürlich auch die Tiere immer mehr Schmerzen entwickeln. Das hat was mit Nervenbahnübertragungen, Schmerzgedächtnis und Gewöhnungseffekt zu tun. Das ist ein wahrer Teufelskreislauf und wie eine Spirale. Ihr könnt Euch das in etwa so vorstellen wie bei einem "Junkie" (Zucker, Tee, Kaffee, Alkohol, Tabletten, Zigaretten, Koks, Heroin etc. Ich könnte die Liste unendlich fortsetzen), es braucht immer größere Mengen, um den gewünschten Effekt zu erreichen. Das jetzt hier ganz ausführlich zu erklären, sprengte definitiv den Rahmen, da könnte man einen stundenlangen Vortrag drüber halten.

Viele Menschen, besonders die Unwissenden, wie die Nachbarin, die entscheidet, ob der Nachbar im Rollstuhl noch ein lebenswertes Leben hat, erklären dann, dass wir Sterbebegleiter versuchen würden, eben mit allen verfügbaren Mitteln ein Tier am Leben zu erhalten, aber genau das macht die natürliche Sterbebegleitung eben NICHT.

Sondern es geht darum, dem Tier in seiner persönlichen Zeit (die es braucht zum Übergang) zur Verfügung zu stehen und WENN nötig zu unterstützen, aber nicht im Sinne von mit allen Mitteln am Leben erhalten wollen, sondern eben gehen lassen und begleiten. Es geht NICHT darum, das Leben künstlich und unnatürlich, mit Eingriffen von außen, am Leben zu erhalten. Damit verlängert man das Leben nur gegen den Einklang mit der Natur und bringt den ganzen Vorgang des Sterbeprozesses total ins Ungleichgewicht und so ist die Begleitung nicht zu verstehen. Ich verstehe aber durchaus sehr gut, dass man natürlich total verzweifelt ist und nach jedem Strohhalm greift, aber das ist, wie gesagt, nicht das eigentliche Anliegen.

Ein werdendes Leben braucht neun Monate, bis es hier in diese Dimension geboren wird und genauso braucht ein erlöschendes Leben Zeit, um den Weg in die nächste Dimension anzutreten. Beim Tod und dem dann folgenden Übergang zu einer neuen Dimension handelt es sich um eine sogenannte "Rückwärtige Geburt".

Was kann man nun als menschlicher Gefährte konkret tun, um sein Tier auf dem letzten gemeinsamen Weg zu unterstützen?

Zum einen geht es um Aufklärung des Menschen, z. B. was konkret passiert, wenn ein Tier oder auch ein Mensch stirbt - Aufklärung über die einzelnen Sterbephasen und Vorgänge, die im Körper dann stattfinden. Dies hat viel mit Reden und Beruhigen und Angst und Unsicherheit nehmen und immer wieder Erklären, Erklären, Erklären zu tun.

Es gibt leider viel zu wenig Informationen zum Thema Sterben und Tod und die Menschen werden leider so uninformiert gelassen. Das macht natürlich auch Angst (was habe ich bei der Sterbebegleitung meines Gishmo und damit gleichzeitig meiner ersten Begleitung, meiner Lehrerin für Löcher in den Bauch gefragt und was hatte ich für Ängste und Zweifel und und und). Das Tier zeigt einem als liebenden Menschen sehr genau, was und wie es sich fühlt. Es ist z. B. auch schon eine unglaubliche Hilfe und Erleichterung für Euer Tier, wenn Ihr einfach DA seid!

Aus meiner jahrelangen Erfahrung kann ich sagen (und Euch vielleicht/hoffentlich etwas damit beruhigen), dass Tiere Krankheit, Leid, Schmerz und Sterben ganz anders empfinden als wir Menschen.

Wir gehen bei der Beurteilung/Beobachtung einer Situation von uns aus, wie wir, als gesunder Mensch, uns fühlen würden, die Tiere sehen das aber ganz anders, nehmen "ES" einfach an. Ich hoffe, Ihr versteht, wie ich das meine, sonst bitte gern nachfragen.

Sterbende Wesen haben keinerlei Bedürfnissse mehr (das haben mir auch die Menschen, die ich begleitet habe, erzählt), denn das "Nicht-mehr-benötigen" von Nahrungs- und Flüssigkeitsmengen gehört (neben vielen anderen Dingen) zum natürlichen Prozess dazu.

Das natürliche Sterben ist ein absolut friedlicher, bewegender Moment, den man wirklich nie wieder vergisst, wenn man ihn einmal erleben durfte und ich bedanke mich jedes Mal wieder bei dem Tier für die Ehre, diesen Moment bei ihm sein zu dürfen und ihn mit ihm teilen zu dürfen.
Ich würde es als harmonische Gesamtsituation beschreiben.

Natürlich gibt es, weil wir so fern gehalten werden vom Sterben und dem, was da genau passiert, sehr viele Fragen und Unsicherheiten und Ängste und eben dann bin ich da, um aufzuklären und die Angst zu nehmen. Es gibt während des Prozesses viele Abläufe, die einem ohne erklärende Worte Angst machen können und einen vielleicht zweifeln lassen können. Erklärt man das nicht und der Mensch ist z. B. in dieser Situation alleine, ist er natürlich total überfordert.

Übrigens ist es unerheblich, ob Mensch oder Tier stirbt. Die Abläufe, wenn sie dann, wie die Natur es vorgegeben hat, ablaufen, sind identisch. Das finde ich sehr faszinierend. Manchmal ist es so, dass auch Tiere Angst vorm Sterben haben (kommt selten vor, aber eben manchmal doch, z.B. sehr junge Seelen). Hier (und auch, wenn man merkt, da "läuft etwas nicht rund" in den Phasen) kann man dann sehr schön mit Homöopathie und z. B. auch Reiki, Bachblüten, Licht oder Düften, etc., das entscheidet sich jeweils sehr individuell und nach Bedürfnis des Tieres, unterstützen und die Angst nehmen (und nicht nur dem Tier!).

Letztendlich, wenn ich meine Begleitungen Revue passieren lasse, hatten die Tiere die wenigsten Probleme mit dem Sterben.

Wer gern mehr zum Thema erfahren möchte, den bitte ich, sich mit mir in Verbindung zu setzen.

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