Katzen

Was muss ich beim Katzenkauf beachten?

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Wo kann man eine Katze kaufen?

Wenn Sie sich sicher sind, dass Sie sich eine Katze anschaffen wollen, gibt es verschiedene Anlaufstellen für den Kauf, mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen. Katzenzüchter bieten Rassekatzen mit spezifischen Merkmalen, aber es ist wichtig, einen seriösen Züchter zu wählen. Privatpersonen verkaufen oft günstiger und ohne lange Wartezeiten, jedoch sind Gesundheitsnachweise und Rücknahmegarantien selten. Tierheime und Tierschutzorganisationen sind eine verantwortungsbewusste Wahl, da sie Katzen in Not ein Zuhause bieten, allerdings ist die Vorgeschichte der Katzen oft unbekannt.

Ausführlich werden all diese Optionen im Artikel "Wo kann man Katzen kaufen?" diskutiert.

Wo sollten Sie keine Katze kaufen? Auf Marktplätzen, Parkplätzen und in Hinterhöfen, dies ist mit Sicherheit unseriös und kann auch gefährlich werden.

Situation vor Ort beim Verkäufer

Wenn Sie eine Katze kaufen möchten, ist es unerlässlich, sich vor Ort ein Bild von den Haltungsbedingungen zu machen. Sollte der Anbieter hiermit schon ein Problem haben und komisch bei Ihrer Anfrage reagieren, brechen Sie am besten sofort den Kontakt ab.

Idealerweise besuchen Sie den Verkäufer auch mehrmals und das erste Mal deutlich vor dem Kauf, um die Eindrücke auf sich wirken zu lassen und nicht einem emotionalen Kaufimpuls zu verfallen, den Sie später bereuen.

Beachten und prüfen Sie dabei u. a. folgende Punkte:

  • Sauberkeit und Sicherheit der Umgebung, in der die Kätzchen aufwachsen: Werden den Tieren genügend Ruhe- und Rückzugsmöglichkeiten geboten?

  • Anwesenheit und Zugänglichkeit der Mutterkatze: Ihre Abwesenheit kann auf unzureichende Zuchtpraktiken, Welpenhandel und/oder die Trennung der Kitten von der Mutter in zu frühem Alter hindeuten kann, was sowohl für die Gesundheit als auch für die Sozialisierung der Kätzchen nachteilig sein könnte. Lassen Sie keine Ausreden gelten, die Mutterkatze muss anzutreffen sein. Wer hat sonst die Kitten großgezogen? Auch sollte die Katzenmama ohne Probleme zu den Babys gelangen können. Es ist wichtig, dass das Katzenbaby ausreichend Zeit mit seiner Mutter und den Geschwistern verbringt, um gesund aufzuwachsen.

  • Beobachten Sie die Kitten und ihre Mutter und deren Interaktion untereinander und mit dem Anbieter, um festzustellen, ob sie aktiv und neugierig sind. Eine gut sozialisierte Katze ist aufgeschlossen gegenüber Menschen und anderen Tieren. Vorsicht ist geboten, wenn eine Katze scheu oder ängstlich wirkt, da dies ein Zeichen für mangelnde Sozialisierung oder schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit sein kann.

Prüfung der Katze und Gesundheitscheck

Begutachten Sie die Katze vor Ort, indem Sie diese äußerlichen Merkmale auf eine gesunde Erscheinung kontrollieren:

  • Klare, helle Augen ohne Ausfluss oder Rötungen

  • Sauberes, glänzendes Fell ohne kahle Stellen, Schuppen oder Parasiten

  • Saubere Ohren ohne übermäßiges Wachs oder unangenehmen Geruch

  • Nase sollte frei von Ausfluss sein und die Atmung sollte ruhig und gleichmäßig sein

  • Zahnfleisch sollte eine gesunde rosa Farbe haben, ohne Anzeichen von Entzündung oder Zahnstein

  • Die Haut sollte elastisch sein und keine Wunden, Schwellungen oder unnatürliche Verdickungen aufweisen

  • Körperliche Statur: weder übermäßig dünn noch übergewichtig

  • Sauberes Hinterteil ohne Spuren von Durchfall oder Verunreinigungen

  • Aktive und neugierige Verhaltensweise ohne Anzeichen von Lethargie oder Apathie

Lassen Sie sich auf jeden Fall Nachweise für die folgenden medizinischen Untersuchungen geben:

  • Allgemeine Gesundheitsuntersuchung: Ein Tierarzt sollte eine umfassende körperliche Untersuchung durchgeführt haben, um den allgemeinen Gesundheitszustand der Katze zu bewerten.

  • Impfungen: Die Katze sollte alle notwendigen Impfungen erhalten haben, insbesondere gegen Katzenseuche (Panleukopenie), Katzenschnupfen (Herpesvirus, Calicivirus) und Tollwut.

  • Entwurmung: Eine regelmäßige Entwurmung gegen innere Parasiten (Würmer) sollte dokumentiert sein.

Diese zusätzlichen Untersuchungen sind empfehlenswert:

  • Test auf FeLV und FIV: Die Katze sollte auf das Feline Leukämievirus (FeLV) und das Feline Immundefizienzvirus (FIV) getestet werden, um sicherzustellen, dass sie keine dieser ansteckenden Krankheiten hat.

  • Parasitentest: Eine Untersuchung auf äußere Parasiten wie Flöhe, Zecken und Milben sowie auf Giardien und andere Darmparasiten sollte durchgeführt werden.

  • Blutuntersuchung: Eine allgemeine Blutuntersuchung kann nützlich sein, um Anzeichen von versteckten Krankheiten oder Organproblemen zu erkennen.

  • Genetische Tests: Bei Rassekatzen können Tests auf rassetypische genetische Krankheiten wichtig sein, je nach Rasse (z.B. PKD bei Perserkatzen, HCM bei Maine Coon).

  • HCM-Test (Herzuntersuchung): Insbesondere bei Rassen wie Maine Coon oder Britisch Kurzhaar sollte eine Untersuchung auf hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) erfolgen.

Durch diese Tests wird sichergestellt, dass die Katze gesund ist und keine bekannten Krankheiten hat, bevor sie in ihr neues Zuhause zieht. Kaufen Sie keine Katze aus Mitleid! Sie schaffen nur Platz für den nächsten armen Vierbeiner...

Der Verkäufer

Ein seriöser Verkäufer oder Züchter ist ein wichtiger Partner auf Ihrem Weg zum Katzenbesitzer.

Seriöse Züchter

  • nehmen sich Zeit für Ihre Fragen, wollen den potenziellen Käufer kennenzulernen und haben großes Interesse an einer guten Unterbringung des Nachwuchs, was Ihnen ein Gefühl der Sicherheit gibt,

  • bieten umfangreiche Informationen und Dokumente zur Herkunft und zum Gesundheitszustand der Kätzchen,

  • führen Wartelisten,

  • ermöglichen den problemlosen Besuch der Zuchträumlichkeiten, auch spontan,

  • geben die Katzenbabys frühestens mit zehn, besser zwölf oder mehr Wochen ab.

Eine finnische Studie legt nahe, dass Katzen, die vor der achten Woche von der Mutter getrennt werden, mehr Verhaltensprobleme wie Aggression und stereotype Verhaltensweisen zeigen. Katzen, die später abgesetzt werden, verhalten sich dagegen sozialer und ausgeglichener. Ein späterer Absetzzeitpunkt, idealerweise zwischen zwölf und dreizehn Wochen, wird daher empfohlen.

Unseriöse Züchter hingegen

  • drängen auf eine schnelle Abwicklung,

  • verweigern den Einblick in die Haltungsbedingungen,

  • bieten kranke Tiere an.

Eine Katze aus dem Ausland?

Der Kauf einer Katze aus dem Ausland kann verlockend sein, insbesondere wenn es um seltene Rassen geht. Doch Vorsicht ist geboten: Bei der Anschaffung einer imn Katze müssen strenge Gesundheitsanforderungen erfüllt werden, um Krankheiten wie Tollwut zu verhindern. Diese Regelungen finden sich im deutschen Tierschutzgesetz und in den Verordnungen der Europäischen Union. In Deutschland, das seit 2008 als tollwutfrei gilt, sind die Anforderungen besonders streng.

Folgende Bedingungen müssen beim Import einer Katze nach Deutschland beachtet werden:

  • Tollwutimpfung: Eine gültige Tollwutimpfung ist zwingend erforderlich. Der Impfstatus muss durch einen EU-Heimtierausweis oder ein äquivalentes tierärztliches Zertifikat nachgewiesen werden.

  • Altersgrenze für Impfungen: Katzen müssen mindestens 15 Wochen alt sein, da sie frühestens im Alter von 12 Wochen gegen Tollwut geimpft werden können und die Impfung weitere 21 Tage zur Entfaltung der vollen Wirksamkeit benötigt.

  • Kennzeichnung: Die Katze muss mit einem Mikrochip gekennzeichnet sein, der den ISO-Normen 11784 oder 11785 entspricht. Die Kennzeichnung muss vor oder spätestens gleichzeitig mit der ersten Tollwutimpfung erfolgen.

  • Gesundheitsnachweis: Ein amtstierärztliches Gesundheitszertifikat kann verlangt werden, welches bestätigt, dass die Katze frei von ansteckenden Krankheiten ist.

  • Einreisebestimmungen für bestimmte Länder: Für Katzen, die aus Ländern außerhalb der EU eingeführt werden, können zusätzliche Gesundheitsnachweise und Einreiseerlaubnisse erforderlich sein.

  • Eintragung in die TRACES-Datenbank: Bei der Einfuhr aus Nicht-EU-Ländern muss die Katze in der TRACES-Datenbank (Trade Control and Expert System) der Europäischen Kommission registriert werden.

Bezahlung

Prinzipiell gilt ein einfaches Prinzip: Bezahlen Sie erst bei Übergabe und nachdem beide Seiten einen Vertrag unterschrieben haben.

Es kann aber vorkommen, dass der Anbieter eine Anzahlung verlangt. Dies dient in der Regel als Sicherheit dafür, dass der potenzielle Käufer ernsthaftes Interesse an dem Tier hat und nicht kurzfristig von dem Kauf zurücktritt, was zu finanziellen Einbußen für den Verkäufer führen könnte. Eine Anzahlung kann aber auch dazu beitragen, dass der Züchter die notwendige Pflege und Fütterung der Katze bis zur endgültigen Übergabe sicherstellen kann.

Es gibt jedoch einige Aspekte, die bei der Leistung einer Anzahlung beachtet werden sollten:

  • Seriosität des Anbieters: Stellen Sie sicher, dass Sie es mit einem seriösen Verkäufer oder Züchter zu tun haben. Recherchieren Sie im Vorfeld, lesen Sie Bewertungen und holen Sie möglichst viele Informationen ein. Zahlen Sie auf keinen Fall etwas vorab, wenn Sie nicht vor Ort gewesen sind und sich von der Ordnungsmäßigkeit des Anbieters überzeugt haben.

  • Vertragliche Regelung: Die Anzahlung sollte immer schriftlich in einem Vertrag festgehalten werden. In diesem Vertrag sollten die Bedingungen für die Anzahlung klar definiert sein, einschließlich der Höhe der Anzahlung und der Bedingungen, unter denen diese zurückerstattet wird.

  • Quittung für die Anzahlung: Bestehen Sie darauf, eine Quittung für die geleistete Anzahlung zu erhalten. Dies dient als Nachweis und kann im Streitfall hilfreich sein.

  • Höhe der Anzahlung: Die Höhe sollte angemessen sein. Eine zu hohe Anzahlung kann ein Warnsignal für unseriöse Praktiken sein.

  • Absicherung: Informieren Sie sich, ob die Anzahlung durch eine Versicherung oder einen Käuferschutz abgesichert ist, besonders wenn die Zahlung online erfolgt.

Eine Anzahlung ist also nicht ungewöhnlich, aber es ist wichtig, dass Sie sich vor Betrug schützen und die Bedingungen genau verstehen, bevor Sie eine Zahlung leisten.

Achten Sie darauf, dass alle Kosten klar kommuniziert werden und keine versteckten Gebühren anfallen.

Kaufvertrag & Rechtliches beim Katzenkauf

Ein Kaufvertrag ist ein wesentliches Dokument, das alle relevanten Informationen und Vereinbarungen zwischen Käufer und Verkäufer festhält. Folgende Punkte sollten im Kaufvertrag für eine Katze enthalten und geregelt sein:

  • vollständige Kontaktdaten beider Vertragsparteien (Name, Adresse, Personalausweisnummer, Telefonnummer, E-Mail-Adresse)

  • vollständige Identifikation der Katze (Name, Rasse, Geschlecht, Geburtsdatum, Mikrochipnummer, Angaben zu den Elterntieren)

  • Angaben zu Impfungen, Entwurmungen und anderen tierärztlichen Behandlungen

  • Informationen zu etwaigen Krankheiten oder bekannten Gesundheitsproblemen

  • Kaufpreis und Zahlungsmodalitäten

  • Bedingungen für die Übergabe (Datum, Ort)

  • Vereinbarungen zur artgerechten Haltung und Pflege der Katze

  • Rückgaberechte oder -pflichten bei Nichteinhaltung der Vertragsbedingungen (für beide Parteien)

  • Gewährleistungsansprüche oder Haftungsausschlüsse

  • Regelungen zu Zuchtverboten oder -rechten, falls zutreffend

  • Unterschriften von Käufer und Verkäufer sowie Datum des Vertragsschlusses

Nehmen Sie sich genug Zeit, den Vertrag gründlich zu prüfen, bevor Sie Ihre Unterschrift daruntersetzen. Bei Unsicherheiten sollten Sie nicht zögern, rechtliche Beratung einzuholen, um zu gewährleisten, dass Sie Ihre Rechte und Pflichten als Katzenbesitzer vollständig erfassen.

Übergabe der Katze

Endlich ist es soweit! Sie nehmen Ihren neuen Liebling in Empfang. Der Züchter wird in der Regel einen geeigneten Ort und Zeitpunkt für die Übergabe festlegen. Wenn nicht schon geschehen, sollten dabei alle wichtigen Dokumente wie der Kaufvertrag, Gesundheitsnachweise und Impfausweise der Katze übergeben werden.

Es ist empfehlenswert, dass Sie sich etwas Zeit nehmen, um mit der Katze in Anwesenheit des Züchters zu interagieren, damit das Tier Ihre Anwesenheit kennenlernt und Vertrauen aufbauen kann.

Vorab hat Ihnen der Züchter wahrscheinlich schon Tipps geben, wie Sie die Katze am besten sicher und stressfrei nach Hause transportieren können. Dafür benötigen Sie einen geeigneten Transportbehälter, der groß genug sein sollte, damit sich die Katze darin umdrehen und bequem liegen kann. Auch sollte er gut belüftet, sicher verschließbar und stabil sein. Legen Sie eine rutschfeste Unterlage und gegebenenfalls eine weiche Decke hinein, damit sich die Katze während der Fahrt wohlfühlt.

Fahren Sie möglichst vorausschauend und vermeiden Sie abrupte Bewegungen, um die Katze nicht zu beunruhigen. Es kann hilfreich sein, den Transportbehälter mit einem Tuch zu bedecken, um die Reize von außen zu minimieren und der Katze ein Gefühl von Sicherheit zu geben. Stellen Sie sicher, dass der Transportbehälter während der Fahrt sicher positioniert ist und nicht verrutschen kann.

Die Ankunft zuhause

Nach Ankunft in ihrem neuen Zuhause geben Sie der Katze Zeit, den Transportbehälter in Ruhe zu verlassen und ihre neue Umgebung auf eigene Faust zu erkunden. Es ist wichtig, Geduld zu haben und die Katze nicht zu bedrängen, da sie Zeit benötigt, um sich an die neue Situation zu gewöhnen. Egal ob es sich um einen jungen oder erwachsenen Stubentiger handelt, beide brauchen Zeit, um sich einzugewöhnen. Katzen können anfangs schüchtern sein und sich verstecken, was ein ganz normales Verhalten ist.

Denken Sie auch daran, in der Wohnung alle notwendigen Dinge wie Schlafplätze, Spielzeug und Kratzbäume bereitzustellen, um die Ankunft der Katze so angenehm wie möglich zu gestalten.

Wenn eine neue Katze zu anderen Haustieren hinzukommt, sollten Sie zunächst separate Bereiche schaffen und die Tiere langsam und unter Aufsicht einander vorstellen. Geduld und Einfühlungsvermögen sind hier besonders wichtig, um Stress für alle Beteiligten zu vermeiden.

Denken Sie daran, dass jede Katze einzigartig ist und ihre eigene Persönlichkeit und Bedürfnisse hat. Eine liebevolle und geduldige Herangehensweise wird Ihnen und Ihrer neuen Samtpfote helfen, eine starke Bindung aufzubauen und fortan gemeinsam ein glückliches Leben zu führen.