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Hundepflege bei Matsch und Schnee

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Herbst, Winter und Frühjahr, die Jahreszeiten, die Hochbetrieb für Wischmob und Staubsauger der Hundehalter bedeuten. Kaum wurde der Boden blitzblank gewischt, kommen die Hunde vom Garten und der ganze Spaß beginnt von vorne. Aber nicht nur der Fußboden, auch das Hundefell und speziell die Pfoten, bedürfen im Herbst und Winter einer besonderen Pflege.

Die kalte, feuchte Jahreszeit und im Winter der zusätzliche Einsatz von Streusalz zollen ihren Tribut. Die Hundepfoten werden rissig und trocken, reißen teilweise sogar auf. Das Regenwasser, oder auch geschmolzene Schneewasser, vermischt mit Streusalz spritzt beim Laufen gegen den Bauch und Bauchbehang, was Haut und Fell austrocknen und unangenehm jucken lässt. Der Hund leckt sich an diesen Stellen und nimmt jeglichen Schmutz in sich auf.

Doch es gibt kleine Tricks und Mittel, die diesem unangenehmen Wetter entgegen wirken. Für sanfte Pfötchen auch in der kalten Jahreszeit empfiehlt sich ein Pfotenbalsam oder auch Pfotencreme. Deren Inhaltstoffe sollten schnell einziehende Öle sein. Das schützt die Pfötchen vor dem Austrocknen, spendet Feuchtigkeit und bildet einen kleinen Schutz gegen Streusalz. Als alternatives Hausmittel kann genauso Vaseline oder Melkfett benutzt werden. Vor dem Spaziergang die Pfoten mit Balsam, Creme oder Vaseline einreiben und nach dem Gassi die Pfoten mit lauwarmen Wasser in der Badewanne oder Dusche abspülen. Hunden, die sich nicht gern die Pfoten abspülen lassen, kann man mit Feuchttüchern die Pfoten abwischen. So werden die Pfötchen von Matsch und Salz befreit. Danach dünn mit Vaseline oder Pfötchencreme/-balsam einschmieren.

Der Bauchbehang kann je nach Hundefell und Länge ebenfalls mit Feuchttüchern abgewischt werden oder mit einem Shampoo oder Seife speziell für Hunde gewaschen werden. Dabei reicht es nur den betroffenen Bauchbereich zu reinigen. Verwenden Sie spezielles Hundeshampoo oder Seife, da unsere Hunde einen anderen PH-Wert als wir Menschen haben. So macht der Hundehaut auch häufigeres Baden nichts aus. Im Gegenteil: Ein richtiges Duschbad mit Shampoo sollte etwa alle drei Monate stattfinden. Gerade in Großstädten verfängt sich der ganze Smog und Großstadtstaub im Fell des Hundes und setzt sich dort fest. Das Fell wirkt stumpf, leicht schuppig und beim Streicheln sind die Hände mit einer talgigen, schmutzigen Schicht überzogen. Im Winter ist darauf zu achten, dass die Fellnase nicht mit nassem Fell rausgeht, sondern gut abgetrocknet oder geföhnt wird, damit sie sich keine Erkältung zuzieht.

Auch der Hundefrisör gehört im Winter weiterhin besucht, allerdings sollten Sie bei Hunden, deren Fell geschoren oder geschnitten wird darauf achten, dass das Fell nicht ganz so kurz abgeschoren oder geschnitten wird, wie im Sommer. Das heißt kürzer als 6 mm sollte das Fell im besten Fall im Winter nicht gekürzt werden. Auch darf im Winter die Schur verändert werden, so dass eventuell Bauchbehang und Pfoten kürzer gehalten werden, als im Sommer.

Hunde mit Trimmfell gehören im gleichen Rhythmus auch im Winter getrimmt. Das tote Deckhaar schützt die Hunde nicht vor der Kälte. Lassen Sie Trimmtermine im Winter aus, verliert Ihr Hund seinen Rollingcoat. Wird jedoch der Hund regelmäßig getrimmt, ca. alle acht bis zwölf Wochen, unterscheiden sich die lebendigen und abgestorbenen Haare deutlich voneinander. Es werden nur die abgestorbenen Haare ausgezupft, was dem Hund keineswegs weh tut. Ganz im Gegenteil: Trimmhunde, die regelmäßig zum trimmen kommen, genießen die Behandlung, denn sie ist vergleichbar mit einer “Zupfmassage”. Unangenehm kann es für Hunde werden, die nicht regelmäßig zum Trimmtermin erscheinen und so keinen richtigen Rollingcoat entwickelt haben, d.h. lebendiges und abgestorbenes Haar sind fast gleich lang und der Hundefrisör erwischt dadurch nicht immer nur abgestorbenes Haar. Abgestorbene Haare erkennen Sie daran, dass sie nicht mehr richtig mit Vitaminen und Mineralien versorgt werden, sie wachsen dennoch weiter. Der Hund wirkt blass, das Fell verliert seinen Glanz. Werden die abgestorbenen Haare ausgezupft, erhält der Hund seine schöne Farbe, das Fell wird automatisch gekürzt, er haart nicht mehr und das Fell behält seine automatische Schutzfunktion.

Hunde mit Unterwolle können auch weiterhin im Winter gecardet werden, das bedeutet, die Unterwolle entfernt bekommen. Allerdings sollte auch hier darauf geachtet werden, dass etwas mehr Unterwolle im Hund bleibt als im Sommer. Die Unterwolle wirkt wie eine Isolationsschicht. Sie schützt vor Kälte, aber auch vor Hitze. Hunde mit Unterwolle haben gern einen etwas eigenen Geruch. Dies liegt tatsächlich an der Unterwolle (Krankheiten müssen ausgeschlossen werden), denn dort verfängt sich der Schmutz und Geruch besonders gern und hält sich hartnäckig fest. Deshalb ist es sinnvoll nach dem Carden den Hund mit einem Hundeshampoo oder Seife zu baden. Die Unterwolle sollte etwa alle 3 Monate entfernt werden. Nicht selten benutzen Hundehalter von Unterwollhunden das falsche Gerät und zudem zu häufig. Daher wird beim falschen und zu häufigen Anwenden von Unterwollkämmen und -bürsten das Deckhaar abgeschnitten, zu viel Druck auf die Haut ausgeübt und zu viel Unterwolle entfernt. Mein absoluter Geheimtipp ist ein CoatKing. Dieser greift in das Fell hinein, nimmt die Unterwolle heraus und verschont das Deckhaar. Übrigens sollte nur maximal 60 % der Unterwolle entfernt werden, niemals den Hund komplett von der Unterwolle befreien.

Hunde mit Unterwolle sind durch ihre zusätzliche Haarschicht im Winter eher gegen Kälte geschützt als Trimmhunde oder andere Hunde ohne Unterwolle. Da kann es schon mal vorkommen, dass unsere Hunde im Winter das Zittern anfangen und ein Hundemantel oder Pullover angebracht ist. Sie sollten darauf achten, dass der Hundemantel im besten Fall auch den Brustbereich abdeckt und wasserabweisend ist. Ein Mantel der sich mit Nässe vollsaugt verfehlt seine Funktion. Ab welcher Temperatur ein Hund ein Mäntelchen tragen soll, hängt vom Hund und dessen Fell ab. Unsere Terrier bekommen ihr Mäntelchen bereits bei Temperaturen unter null Grad an. Die anderen zwei mit Unterwolle bekommen ihr Mäntelchen
erst bei zweistelligen Minusgraden an. Sollte ein Hund immer ein Mäntelchen draußen tragen? Ja und Nein, ist der Hund wirklich aktiv unterwegs, d.h. tobt und rennt beim Spazierengehen oder tobt mit einem Artgenossen, kann das Mäntelchen auch weggelassen werden. Läuft der Hund eher gemütlich beim Gassi und legt viele Schnuffelpausen ein, wäre ein Mantel sinnvoll. Ebenso sinnvoll ist es, Ihrem Hund ein Mäntelchen im Winter anzuziehen, wenn er im Auto warten muss, z.B. auf dem Hundeplatz. Nicht nur nach dem Training ist es wichtig, dass der Hund gewärmt wird, gerade auch vor der Hundestunde. Nicht umsonst machen Hundesportler extra ein Aufwärmprogramm vor dem Agilitytraining, Hunderennen und Co.

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