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Australian und Australian Silky Terrier: Kleine Hunde mit großem Charakter

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Australian Silky Terrier

Der Australian Silky Terrier ist ein kräftig gebauter, dabei doch zierlicher Zwergterrier mit einem lebhaften Temperament, aber trotz Wachsamkeit nicht besonders kläfflustig.

Körperbau

Die korrekte Körperlänge muss ein Fünftel mehr betragen als die Höhe (gemessen von der Schulterhöhe). Der Kopf wird als fein und flach zwischen den Ohren beschrieben. Der Vorderkopf sollte kürzer als der Schädel sein. Auch sollte er kein langes Haar im Gesicht haben. Im gleichmäßigen Kiefer sollte ein vollständiges Scherengebiss vorhanden sein.

Die Augen sollten oval sein. Dies ist im Gegensatz zum alten Standard neu. Sie dürfen niemals rund oder vorstehend sein und sollten so dunkel wie möglich sein. Die Augen sollen einen durchdringenden, intelligenten Ausdruck zeigen und mit einem schwarzen Pigment umrahmt sein.

Die Nase sollte frei vom langen Haar sein. Die Ohren sollen hoch angesetzt, v-förmig, klein und aufrecht getragen werden. Sie sollen auch frei von jedem langen Haar sein. Der Hals soll mittellang und reich mit langem seidigen Haar bedeckt sein. Der Rumpf soll mäßig lang mit geradem Rücken und tiefer Brust sein. Dies bedeutet, dass die Rückenlinie im Stand und in der Bewegung stets eben sein muss. Die Rippen sollen gut gewölbt bis zu den kräftigen Lenden reichen.

Die Rute wird seit dem 01.06.1997 nicht mehr kupiert. Die davor geborenen Hunde dürfen noch ausgestellt werden. Hier ist darauf zu achten, dass die ersten drei Wirbel gerade oder in leichtem Bogen getragen werden sollen.

Das Haar darf nicht bodenlang sein. Man sollte unter dem Hund noch durchsehen können. Es sollte von seidiger Textur, fein, glänzend und glatt anliegend sein. Es soll nicht wollig oder wellig sein. Schwarze Wollhaare oder lockiges Haar sind zu bemängeln und entsprechen nicht dem Erscheinungsbild des Australian Silky Terriers.

Die Vorderläufe sollen gerade mit kräftigen Fesseln sein. Die Ellenbogen sollen gut gewinkelt und nach außen oder innen gedreht sein. Die Hinterläufe sollen ebenfalls gerade sein. Die Pfoten sollten kleine, runde "Katzenpfoten" sein und frei von langem Haar. Hier ist darauf zu achten, dass vom ersten Gelenk bis zur Kralle nur kurzes Haar ist.

Die Größe wird mit 23 bis 26 cm definiert. Hündinnen etwas weniger.

Ein Problem ist der Zahnstatus bei den deutschen Zuchthunden. In der Zuchtzulassungsordnung des Klub für Terrier ist ein Fehlen von 4 Prämolaren erlaubt. Hier sollte aber besonders Obacht gegeben werden, dass nicht mit Zuchtpaaren gezüchtet wird, welche beide unter dem P-Verlust leiden. Ebenfalls sollte auch die Ausstellungsordnung in Deutschland mit den entsprechenden P-Verlusten konsequenter angewandt werden.

Der Standard ist als Zuchtziel zu sehen. Er soll keine Trimmanleitung darstellen.

Australian Terrier

In seiner Heimat Down Under bewährt sich der robuste Australian Terrier als Schlangenfänger, Kindermädchen oder Viehhüter. Auch in Europa hat der lustige Gesell viele Herzen erobert. Der Australian Terrier ist ein kleiner niederläufiger Terrier. Er sollte länger im Verhältnis zur Höhe sein.

Der Hund besitzt einen fröhlichen, freundlichen und intelligenten Charakter. Er ist durchweg friedlich, eher als ruhig zum Australian Silky Terrier zu bezeichnen. Der Australian Terrier ist lebhaft, furchtlos, anhänglich und sehr wachsam aber nicht kläffig. Er ist leicht erziehbar und sehr gelehrig.

Da ich von den Deutschen Schäferhunden komme, bezeichne ich den kleinen oft als "Bonsai Schäferhund". Er besitzt alle Vorteile eines großen Hundes und stellt selbst einen Hund in Kleinformat dar. Der Australian Terrier braucht die Verbindung zu seinem "Herren" und der Familie. Er fühlt sich wohl, wenn alle um ihn herum sind und liest einem jeden Wunsch von den Augen ab.

Seit 1872 wurden die ersten Broken Coated Terrier (schwarz blau glänzend) bei Shows präsentiert. Im Jahre 1889 wurde der erste Australian Terrier auf einer Show gezeigt. Es wurden nicht nur blau-rot-goldene sondern auch sandfarbene Terrier gezeigt.

1896 wurde erstmals für den Australian Terrier ein Standard aufgestellt. Er war dem heutigen ziemlich ähnlich. Damals waren aber noch stehende und hängende Ohren erlaubt. Im Jahre 1947 wurde der ausführliche Standard mit Stehohren eingeführt. Wenn man die Entwicklung betrachtet wird schnell klar, dass der Australian Terrier ein Ergebnis sehr sorgfältiger und überlegter Zuchtauswahl ist. Der jetzige Standard stammt vom 08.10.2012.

Aussehen

Sein Erscheinungsbild wird als aufgeweckt, aktiv, gesund und leistungsfähig beschrieben. Sein ungetrimmtes harsches Haar mit deutlicher Krause um den Hals. Sein langer kräftiger Kopf unterstreicht sein robustes und kühnes Erscheinungsbild. Er ist ein ursprünglicher Arbeitsterrier eignet sich aber auf Grund seiner Treue auch als Begleithund.

Am Kopf soll der Haarschopf weich sein. Die Nase schwarz von gemäßer Größe, wobei sich das Leder bis auf den Nasenrücken erstreckt. Der Fang muss kräftig sein und darf unter den Augen nicht abfallen, der Kiefer stark und fähig zuzupacken, die Zähne groß und regelmäßig.

Die Augen sollen klein und oval sein mit durchdringendem Ausdruck von dunkelbrauner Farbe und nicht vorstehend. Die Augenränder sollten schwarz und mandelförmig sein. Die Ohren sind klein, aufrecht und spitz. Sie werden gut getragen und sollen frei von langem Haar sein und beweglich in ihrem Gebrauch. Der Hals leicht gebogen mit einem harmonischen Übergang zu den gut gelagerten Schultern.

Der Körper ist kräftig gebaut und der Rücken eben. Die Rute ist hoch angesetzt und nicht über den Rücken gezogen. Sie sollte ebenfalls frei von langem Haar sein. Die Füße gerade und parallel, die Hinterhand gut gewinkelt. Die Pfoten klein, rund und kompakt. Die Bewegung frei, geradlinig und federnd.

Das Körperhaar sollte glatt, dicht und harsch sein. Die Farbe blau mit sattem loh, sandfarben oder rot, wobei jede Schattierung ein Mangel darstellt. Weiße Abzeichen werden bestraft.

Die Größe soll 27 cm und das Gewicht 6,5 kg (bei Hündinnen etwas weniger) betragen. In Deutschland werden die Australian Terrier seit 1968 gezüchtet.

Verwendung

Der Australian Terrier ist ein idealer Begleithund und arbeitet auch sehr gern mit anderen Hunden zusammen auf dem Platz. Ein ausgewachsener Australian Terrier (kein Australian-Terrier-Welpe) kann auch ohne Schwierigkeiten mit am Fahrrad laufen. Die Sucharbeit macht genauso Spaß wie Gehorsam oder Spielen mit dem Beißknochen. Auch der Australian Silky Terrier ist sportlich zu begeistern. Hier bietet sich vor allem Agility an. Das ist das Durchqueren eines Geländes mit Hindernissen. In jeder Stadt gibt es Hundeclubs, wo man sich jeder Zeit erkundigen kann, welche Sportarten dort angeboten werden. Ihr Tierarzt stellt bestimmt gern den Kontakt her. Dies kann man auch für die Welpenspielstunden nutzen.

Sehen Sie sich die Gegebenheiten an, sprechen Sie mit den Leuten und bei Gefallen gehen Sie mit dem Hund da hin. Hier wird viel geboten und der Hund hat eine Aufgabe und ist beschäftigt. Darüber freut er sich besonders und durch Lob Ihrerseits fühlt er sich bestätigt. Wenn man sehr gut ist, kann man mit seinem Hund an kleinen Turnieren teilnehmen.

Ich kenne sehr viele von meinen Welpenkäufern, die eine dieser Varianten gewählt haben. So gibt es Australian Terrier mit einer Begleithunde- und Fährtenhundeprüfung. Auch bei Agility-Turnieren sind sie sehr erfolgreich. Dem steht auch der Australian Silky Terrier in nichts nach. Er ist sehr flink und eignet sich daher auch sehr gut für diese Sportarten.

Wie ich zum Australian Terrier kam

Im Alter von 3 Jahren bekam ich meinen ersten Hund – einen Deutschen Schäferhund. Mein Vater züchtete und bildete schon seit Jahren Deutsche Schäferhunde aus. Diese Hündin sollte mein weiteres Leben prägen. Sie wurde vielmals erfolgreich ausgestellt und fand ihren Einsatz in der Zucht. Sie bekam gesunde, wesensgleiche Welpen und starb im stolzen Alter von 16 Jahren. Während dieser Zeit wurden auf unserem Grundstück mehrere Hunde gehalten und ausgebildet, so dass ich auch wieder einen neuen Wegbegleiter Hund haben wollte. Diesmal sollte es ein Hund sein, welcher die Charaktereigenschaften eines großen Hundes mit einem kleineren Körper vereinte.

So trafen wir auf einer großen Ausstellung in Bruno, der damaligen Tschechoslowakischen Republik, einen kleinen Hund der alle Eigenschaften, welche mir wichtig waren, vereinte. Es war ein Australian Terrier. Ich sah auch noch eine kleinere Variante, den Australian Silky Terrier. Dieser wurde aber in unserer damaligen Heimat nicht gezüchtet.

Nach einigen Recherchen fand ich einen Australian-Terrier-Züchter ganz in unserer Nähe. Es wurde schnell Kontakt geknüpft. Die Hunde wurden vor Ort besucht und es stand für uns schnell fest: solch ein kleiner Zwerg sollte es sein. Bald fiel der nächste Wurf, so dass wir unseren ersten Australian-Terrier-Welpen unser Eigen nennen konnten. Nach den ersten erfolgreichen Ausstellungen, unter anderem die Weltausstellung 1991 in Dortmund, wo wir auf Anhieb ein V 3 erhielten, sollte es weiter gehen. So trafen wir auch den Australian Silky Terrier. Die erste nähere persönliche Bekanntschaft mit dieser außergewöhnlichen Rasse sollte uns bald auch einen Australian-Silky-Terrier-Welpen dieser Rasse bescheren. Es war eine Hündin, welche bald in unser Rudel aufgenommen wurde. So kam es, dass wir zu unserer Australian Terrier Zucht  auch bald eine Australian Silky Terrier Zucht aufgebaut haben.

Erfahren Sie im ersten Teil dieser Artikelserie von Züchterin Ines Höhne alles über den Ursprung des Australian und des Australian Silky Terriers.

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