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Traditionelle Chinesische Medizin für Hund, Katze & Co.

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Schon von 200 v. Chr. gibt es Aufzeichnungen auf Holztafeln über die Behandlung von Tieren mittels Akupunktur. Es gibt eine Legende, nach der bereits vor 3500 Jahren ein Elefant mit einer Kolik behandelt wurde. Von Akupunktur hat schon fast jeder gehört. Dass in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) die weiteren Bereiche Kräutermedizin, Diätetik und Bewegungsformen (Tai Qi und Qigong) einen sogar größeren Teil einnehmen, ist weniger bekannt. Man nennt sie auch die fünf Säulen der TCM. Wobei die Anwendung von meditativen Übungen wie Qigong natürlich in der Veterinärmedizin nicht möglich sind.

Yin & Yang und das Qi

Gesundheit in der TCM bedeutet, dass Yin und Yang im Gleichgewicht sind und das Qi frei fließen kann. Die ganze Welt kann in Yin und Yang eingeteilt werden und jedes Ding vereint Beides in sich. Das Yin entspricht dem Weiblichen, ist kalt, schwer und dunkel. Es zeigt sich in der Nacht und im Herbst/Winter. Es bedeutet „Die Schattenseite des Berges“. Das Yang ist somit das Gegenteil, die „Sonnenseite des Berges“: Tag, Frühling und Herbst, männlich, heiß, leicht und hell. Yin ohne Yang ist nicht möglich und umgekehrt. So kann es keinen Tag ohne die Nacht geben. Meridiane und Körperorgane werden ebenfalls in Yin und Yang eingeteilt.

Unter Qi versteht man die Energie, die durch den Körper fließt, auch Lebenskraft und Vitalität. Es setzt sich aus drei Komponenten zusammen: das ererbte Qi von Mutter und Vater (Jing), das Nahrungs-Qi (Gu-Qi) und das kosmische Qi, das über die Atmung gebildet wird. Ein weiteres Qi (Wei-Qi) bewegt sich an der Körperoberfläche und soll uns vor krankmachenden Einflüssen schützen. Ein schwaches Qi lässt den Körper ermüden, man verliert den Appetit und Krankheiten werden Tür und Tor geöffnet. Umgekehrt schwächt jede chronische Krankheit das Qi.

Die fünf Elemente oder das System der fünf Wandlungsphasen

Durch Beobachtungen der Natur entwickelten die Chinesen ein System, um die Körpervorgänge einordnen und erklären zu können – das System der fünf Wandlungsphasen: Feuer, Erde, Metall, Wasser und Holz. Die Wandlungsphasen sind als Kreislauf angeordnet und beeinflussen sich gegenseitig. Ihnen wurden jeweils ein Yin und ein Yang-Meridian und ein Yin- und Yang-Organ zugeordnet.

Kommt es nun durch schädliche Einflüsse von außen zu einer Störung des Kreislaufes, verliert der Organismus sein gesundes Gleichgewicht. Das Individuum kann krank werden. Als krankmachende Faktoren werden in der TCM Wind, Kälte, Hitze, Sommerhitze, Trockenheit und Feuchtigkeit angesehen, die auf die Wandlungsphasen eine spezielle Wirkung haben. Durch bestimmte Behandlungsmethoden, wie z.B. Akupunktur kann man den Körper von diesen pathogenen (krankmachenden) Faktoren befreien.

Erhaltung des gesunden Gleichgewichtes

Die TCM ist in China eine prophylaktische Medizin, d.h. es wird behandelt, bevor eine Krankheit entsteht. Durch genaue Beobachtung des Tieres und Untersuchung hat der Therapeut die Möglichkeit vor Ausbruch schwerwiegender Krankheiten ausgleichend einzugreifen.

Nach genauer Anamnese im Gespräch mit dem Tierhalter, Puls- und Zungendiagnostik und die Testung bestimmter diagnostischer Punkte legt der Akupunkteur die zu nadelnden Punkte fest. Erfahrungsgemäß entspannen die Tiere sehr schnell, wenn die Wahl der Punkte richtig war. Und da ist es egal welche Spezies es betrifft. Ob Pferd, Rind oder auch Kaninchen, das System funktioniert.

Häufig wird die Behandlung noch durch Gabe von Kräutern unterstützt. Der Begriff „Kräuter“ ist hier sehr weit gefasst. Hierzu zählen Pflanzen, tierische Bestandteile und Pilze. Bei der Zusammenstellung der Rezepturen achtet der Therapeut auf die individuellen Bedürfnisse des Tieres und bezieht alle Aspekte, also Psyche und körperliche Eigenschaften mit ein.

Außerdem wird die Ernährung des Tieres betrachtet. In der TCM werden Lebensmittel nach den gleichen Kriterien wie Kräuter beurteilt. Auch hier kann der Therapeut eine auf den Patienten zugeschnittene Diät zusammenstellen.

Die Haltung spielt bei der Behandlung ebenfalls eine zentrale Rolle. So erzeugt falsche Haltung, ob Überforderung oder Langeweile, Stress, welcher einen negativen Einfluss auf das Holzelement hat und somit als pathogener Faktor dient.

Das Tier wird in seiner Ganzheit betrachtet und man muss diesem gerecht werden, was ein ausgiebiges Studium der Chinesischen Medizin voraussetzt. Es gibt keine Beschwerden, die man mit TCM nicht beeinflussen kann. Ob Probleme des Bewegungsapparats, hormonbedingte Erkrankungen, Verdauungsprobleme etc., nach ausgiebiger Anamnese kann das Krankheitsbild verbessert oder ohne Nebenwirkungen geheilt werden. Selbst bei Verhaltensproblemen kann eine Behandlung manchmal den entscheidenden Anstoß in die richtige Richtung geben.

Konsultieren Sie einen erfahrenen Tierheilpraktiker oder Tierarzt mit TCM-Ausbildung.

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