Hunde

Mit dem Hund bei der Reha

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Eine Reha mit Hund, das ist für Hundehalter eine interessante Idee. Wo kann man das erleben und wie kann man es buchen?

Wir bieten die Reha mit Hund an drei Standorten an. Patienten, die zum Beispiel unter Depressionen, Angst- oder Essstörungen, chronischen Schmerzen oder Tinnitus leiden, können ihren Hund in zwei unserer psychosomatischen Einrichtungen mitbringen. Das sind die Dr. Becker Burg-Klinik in Thüringen mit 26 Zimmern für Patienten mit Hund und die Dr. Becker Klinik Juliana in Wuppertal, die für dieses Angebot zehn Zimmer vorhält. In der Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik in Nümbrecht, Nordrhein-Westfalen, können Patienten mit neurologischen Erkrankungen wie z. B. Schlaganfall, Multipler Sklerose und orthopädischen Leiden wie Bandscheibenvorfall, Rückenschmerzen oder Hüft-OP mit ihrem Vierbeiner einchecken. Hier stehen für sie zwei Zimmer in der Neurologie und sieben Zimmer in der Orthopädie zur Verfügung. Egal, ob ein Patient privat versichert ist oder ob er seine Reha über eine gesetzliche Krankenkasse beantragt, der Hund kann immer mit. Sobald der Patient die Zusage für eine Reha in einer unserer Einrichtungen hat, kann er sich dort direkt mit Hund anmelden. Der Hund muss beim Kostenträger nicht speziell beantragt werden, kann jedoch als Begründung für die Wunschklinik angegeben werden.

Welche Vorteile versprechen Sie sich davon, Patienten mit Hund aufzunehmen?

In erster Linie möchten wir verhindern, dass Patienten für ihr Haustier auf eine Reha verzichten. Bei einer Reha mit Hund müssen die Rehabilitanden sich nicht um die Unterbringung kümmern und können sich ganz auf ihre Genesung einlassen. Wir sind aber auch davon überzeugt, dass Hunde den Patienten viele Vorteile bringen. In unseren Kliniken beobachten wir immer wieder, wie die Vierbeiner den Hundehaltern dabei helfen, zu ihrer Lebensfreude zurückzufinden. Tiere bringen außerdem Abwechslung in den Reha-Alltag und helfen dabei, auch diese schwierige Lebenssituation zu meistern. Und schließlich ist auch das Kuscheln mit dem Hund eine ausgezeichnete Entspannungsübung, die den Stress verfliegen lässt.

Wie läuft ein Tag mit Hund in der Rehaklinik ab?

Der Patient nimmt ganz normal an seinen Therapien teil. Während dieser Zeit bleibt sein Hund im großen Einzelzimmer. Dazwischen und nach den Therapien ist aber noch genug Zeit für gemeinsame Aktivitäten, die der Rehabilitand selber planen kann. Für Patienten mit Hund ist in jeder der drei Einrichtungen ein eigener Flur reserviert. So müssen die Hundehalter auch nicht befürchten, dass sie andere Patienten stören könnten. Damit alles reibungslos abläuft, gibt es außerdem einen festen Regelkatalog. Dadurch ist der Aufenthalt genau organisiert. So sind Leinenpflicht auf dem Klinikgelände oder die selbstständige Versorgung des Tieres durch den Patienten feste Bestandteile. Hunde, die gemäß der bayerischen Kampfhund-Verordnung, Kategorie eins und zwei, gelistet sind, können nicht aufgenommen werden. Einen schönen Eindruck über den Ablauf einer Reha mit Hund vermittelt auch unser YouTube-Video:

Die Hunde brauchen Bewegung. Was kann man mit den Tieren bei Ihnen unternehmen?

Für die Freizeit ist die Lage unserer Einrichtungen natürlich ein großes Plus. Sie liegen alle mitten im Grünen. Das ermöglicht es, lange Spaziergänge an der frischen Luft zu unternehmen, den Kopf frei zu kriegen und die Wiesen und Wälder rund um die Einrichtung zu genießen. Diese Zeit mit dem Vierbeiner tut dem Patienten natürlich gut. Die Dr. Becker Burg-Klinik in Stadtlengsfeld hat kürzlich ihren Hunde-Bereich sogar noch weiter ausgebaut. Ein neuer Aufenthaltsraum für Mensch und Hund bietet Raum für Austausch und Unterschlupf bei regnerischem Wetter. Auch ein Auslaufareal ist entstanden. 350 Quadratmeter laden zum Austoben ohne Leinenzwang ein. Für Spielspaß sorgt hier die neue Agility-Ausstattung mit Sprungreifen, Slalomstangen und Holzwippe. Zusätzlich steht eine „Hunde-Wasch-Straße“ bereit für die Dusche nach dem Spaziergang. In allen Einrichtungen ist natürlich auch der Kontakt zu anderen Patienten wichtig. Die Rehabilitanden sind immer sehr begeistert, wenn sie andere Hundehalter treffen. So bietet sich die Möglichkeit für gemeinsame Unternehmungen.

Natürlich fragen wir auch nach dem Geld. Wie hoch sind die Mehrkosten, wenn man Ihr Angebot nutzt?

Eine Hundepension kostet mindestens 15 Euro am Tag. Bei uns sind es 8 Euro (Dr. Becker Burg-Klinik und Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik) bzw. 10 Euro (Dr. Becker Klinik Juliana) pro Tag. Damit sind Strom, Wasser und Zimmerreinigung abgedeckt. Allein Sonderreinigungen und Futter müssen zusätzlich bezahlt werden. Die Kosten der Unterbringung übernimmt der Kostenträger nicht, wobei Begleit- und Therapiehunde eine Ausnahme bilden.

Frau Jung, vielen Dank für das Interview!

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