Es gibt eine Vielzahl an Vorteilen, die mit der Kastration der Samtpfoten verbunden sind:
Man kann davon ausgehen, dass eine Kastration die Lebenserwartung der Samtpfoten erhöht (purina.de). Unkastrierte Kater, die Auslauf bekommen, sind häufig in Kämpfe mit ihren Rivalen verwickelt. Bei solchen Kämpfen kommt es oft zu Bissverletzungen, wodurch gefährliche Infektionskrankheiten übertragen werden können. Dasselbe gilt auch für unkastrierte Freigängerkatzen: Der Deckakt ist nicht nur schmerzhaft, sondern birgt auch das Risiko dafür, dass Krankheiten übertragen werden. Gleichzeitig geht jede Trächtigkeit mit einem hohen Gesundheitsrisiko einher. Gerade junge oder sehr alte Katzen kommen manchmal bei der Geburt der Kitten um. Zudem geraten unkastrierte Kater auf der Suche nach einer potenten Katzendame nicht selten unter die Räder eines Autos.
Wenn weibliche Katzen kastriert werden, lässt sich das Risiko für spätere Gebärmutter- oder Eierstockerkrankungen minimieren. Aus diesem Grund ist auch von einer Sterilisation abzuraten: Die Katzen sind dann zwar nicht mehr fruchtbar, allerdings werden weiterhin Geschlechtshormone gebildet, sodass das Verhalten immer noch von den Hormonen geprägt ist. Die Rolligkeit und das Markieren bleiben also weiterhin bestehen. Unkastrierte Katzen werden alle paar Wochen rollig und strapazieren in dieser Zeit die Nerven ihrer Besitzer. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu einer Dauerrolligkeit kommen, die wiederum Gebärmutter- und Eierstockkrebs begünstigt.
Sobald bei Katern die Geschlechtsreife einsetzt, zeigen sie ein ausgeprägtes Markierverhalten. Sie verspritzen in der Wohnung Urin, um das Revier mit Duftmarken zu kennzeichnen. Durch eine Kastration lässt sich dieses Verhalten unterbinden. Für freilaufende und kastrierte Kater gilt, dass sie anhänglicher werden und mit einem kleineren Revier zufrieden sind. Sie streunen nicht so stark wie die unkastrierten Artgenossen und sind deshalb nicht so gefährdet für Unfälle.
Dazu kommt noch, dass die Kastration von Katzen und Katern hilft, ungeplanten Nachwuchs zu vermeiden. Schon heute gibt es deutlich mehr Katzen als Halter, die sie versorgen können. Infolgedessen werden viele Katzen ausgesetzt, direkt nach der Geburt getötet oder im Tierheim abgegeben. Letztere sind gerade im Frühjahr regelrecht überfüllt. Die Anzahl der Gemeinden mit Kastrationspflicht hat deshalb in den letzten Jahren stark zugenommen. Immer mehr Städte führen eine solche Pflicht für die Kastration freilaufender Katzen und Kater ein, um das Problem der ständig wachsenden Katzenpopulation in den Griff zu bekommen.
Viele Katzenhalter möchten ihre Samtpfoten nicht kastrieren lassen, weil sie Angst vor den Risiken der OP haben oder die Veränderungen nach der Kastration fürchten. Diese Sorgen sind aber in der Regel unbegründet. Da es sich bei der Kastration um einen Routineeingriff handelt, ist das Operationsrisiko entsprechend gering. Wichtig ist lediglich, dass die OP von einem erfahrenen Tierarzt durchgeführt wird. Der Charakter der Tiere ändert sich durch den Eingriff nicht. Lediglich das hormonell bedingte, meist unerwünschte Verhalten wird abgestellt. Ein bekannter Nachteil der Kastration besteht jedoch darin, dass die Tiere eher zu Übergewicht neigen als unkastrierte Samtpfoten. Übergewicht ist gleichzeitig ein Risikofaktor für Diabetes. Kastrierte Kater neigen zudem mehr zu Harnsteinen. Betroffen sind vor allem Wohnungskatzen. Nach der Kastration sollten Katzenhalter daher noch genauer auf eine ausgewogene Ernährung der Katze achten. Falls die Katze nach der Kastration übergewichtig wird, kann kalorienreduziertes Katzenfutter gefüttert werden, das speziell für kastrierte Stubentiger entwickelt wurde.
Alles in allem können wir feststellen, dass die Vorteile der Kastration eindeutig überwiegen. Der Eingriff hat nur einen kleinen Nachteil und birgt lediglich ein sehr geringes Operationsrisiko. Aus diesem Grund sollte jeder Katzenhalter daran denken, sein Tier rechtzeitig kastrieren zu lassen - für die Gesundheit der Katzen, um sich Stress zu ersparen und um eine weitere Vergrößerung der Katzenpopulation zu vermeiden.
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