Hunde

11. Nationale und Internationale Zuchtschau Leipzig 2006

Hundefinder unterwegs auf der sportlichen Hundemesse in Sachsens Messemetropole
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Hundewettrennen, Agility, Dog-Dancing, Dog-Frisbee, Obedience und Zughundesport, davon kennen Sie etwas nicht? In Leipzig auf der Nationalen und Internationalen Zuchtschau hätten sie es bestaunen können. Mit einem tollen Rahmenprogamm rundete der VDH seine Veranstaltung ab und sorgte so auch dafür, dass es dem interessierten Besucher, egal ob Hundezüchter oder "nur" Hundefreund, nicht langweilig wurde.

Sollte das dem Besucher nicht ausgereicht haben, gab es noch Welpenspielstunden, "Tierisch, tierisch" mit Uta Bresan und Ariane vom MDR, Hundecasting mit einem Siegpreis für eine Gastrolle bei "Niedrig und Kuhnt - Kommissare ermitteln" sowie ein Komikerduo auf sechs Beinen.

Rettungshunde im Einsatz wurden von der Ortsgruppe Sachsen-Ost des Bundesverbandes Rettungshunde vorgestellt. Zusätzlich liefen Aktionen wie "Gesunder Hund", "Braver Hund" und "Lieber Hund", wobei sie Ihren Hund kostenlos dem Tierarzt vorstellen konnten, Sie mit Ihrem Hund auf einem Parcours Ihre Geschicklichkeit beweisen durften oder aber erklärt bekamen, wie es Kind und Hund lernen, sich etwas näher zu kommen.

Und natürlich die Hunde. Mit über 5.500 Hunden von 240 Rassen war für jeden Interessierten sicher ein Hund dabei. Vom kleinen Malteser bis zum großen Irischen Wolfshund, vom schlanken Afghanen bis breiteren Mops, vom seltenen Estrela-Berghund bis zum reichlich vertretenen Golden Retriever: Es war fast alles vertreten und konnte bestaunt oder bewundert werden.

Was auch reichlich getan wurde. Denn mit 33.000 Besuchern, hieß es gestern vom Veranstalter, dem Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH), war diese Zuchtschau ein neuer Rekord. Davon konnte sich jeder Besucher an den langen Schlangen der Bratwurststände oder auch im Gedränge in den Hallen überzeugen.

Eine besondere Überraschung für unser sechsköpfiges Hundefinder-Team waren Christian und Susan Ravn aus Dänemark mit ihren Broholmern. Der Broholmer, schreibt die Wikipedia, ist ein gewaltiger Hund aus einem kleinen Land: Seinen Namen bekam er vom Schloss Broholm auf der dänischen Insel Fünen und sein Körperbau steht zwischen den Deutschen Doggen und dem Mastiff. Broholmer arbeiten als Saupacker, als Treibhund, der das Vieh zu den Märkten treibt, als Wächter der Schlösser und großer Güter. Mehrfach hatte er die Grenze zu seinem Untergang erreicht, aber immer wieder fanden sich Liebhaber, die sich der Rasse annahmen. Dass er auch gut als Zughund arbeitet, zeigte er auf der Messe den staunenden Gästen. Diese großen Hunde zogen locker und folgsam einen Wagen durchs Gedränge, bewiesen Nervenstärke und wurden gelegentlich nur mit Handzeichen manövriert (siehe Bild 2).

Ähnlich locker und leichtfüßig manövrierte auch so mancher Vierbeiner sein Herrchen oder Frauchen durchs Gelände. Doch teilweise wirkten diese zahlreichen, von den Besuchern mitgebrachten Hunde nicht ganz glücklich, waren sie doch den ganzen Tag damit beschäftigt, sturzbereiten Besuchern auszuweichen, ihre kampfesbereiten Artgenossen zu ignorieren oder gerade eben nicht und bei den vielen Futtermittelherstellern nicht all zuviel Interesse zu zeigen.

Auch einen Mischlingswettbewerb gab es, und bei den Rassehunden konnte man diesmal sogar den Namen der jeweiligen Rasse auf der Anzeigetafel erkennen, sodass uns keiner fragte, welche Rasse denn da gerade bewertet wurde. Auch wurde das Hundefinder-Team diesmal nicht mit etwaigem Auskunftspersonal verwechselt, das Auskunft darüber geben sollte, wo denn welche Rasse zu finden sei, wie dies auf vorigen Messen der Fall war.

Doch hier und da kamen wir schon ins Gespräch, trafen wir doch den einen oder anderen Nutzer der Hundefinder-Website persönlich an, der sich von uns zu seinen Inseraten beraten ließ oder bei Kaffee etwas Smalltalk rund um den Hund mit uns führte. Kurioserweise erreichten uns dann am Montag E-Mails und auch Anrufe mit Nachfragen, ob wir das waren auf der Messe oder dass man uns gesehen hatte, aber sich nicht traute, uns anzusprechen. Wir wiederum besuchen solche Veranstaltungen ja gerade, damit unsere Nutzer die Möglichkeit haben, uns kennenzulernen. So wird das Internet vielleicht etwas persönlicher...