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Hobby Haustier: Das kosten unsere Lieblinge

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Haustiere kosten immer

Was sich viele Menschen möglicherweise nicht recht vor Augen führen, wenn es an den Kauf eines Haustieres geht, ist der tatsächliche Umfang und Aufwand in finanzieller und zeitlicher Hinsicht. Zur Anschaffung gehört also wesentlich mehr, als sich Gedanken über das Lieblingstier oder die bevorzugte Hunde- oder Katzenrasse zu machen. Das ist sicherlich ein wichtiger Schritt, denn das anfängliche Interesse sollte schließlich ein Leben lang weiterbestehen. Genauso lange müssen aber eben auch die Kosten getragen werden, weshalb die Frage nicht nur lauten darf "Welches Tier passt zu mir?", sondern selbstverständlich auch das "Kann ich mir den Unterhalt eines Tieres überhaupt leisten?" geklärt werden muss. Die bedürfnisgerechte und arttypische Haltung verursacht nicht selten ganz erhebliche finanzielle Belastungen - selbst in solchen Zeiten, wenn die Tiere gesund sind und keine unvorhergesehenen Umstände eintreten, die noch mehr Kosten verursachen.

Was kostet mich ein Hund?

Des Menschen besten Freund und treuesten Begleiter gibt es in einer schier unüberschaubaren Vielfalt von verschiedensten Rassen. Damit fangen auch gleich die Unterschiede hinsichtlich der laufenden Kosten an, die stark von der Rasse, der Größe und der Gesundheit des Hundes abhängen. Unnötig zu erwähnen, dass dies in gleicher Weise schon für die Anschaffungskosten einschließlich Welpenpreis gilt. Dazu kommen am Anfang noch die Ausgaben für eine Erstausstattung: Ohne Hundeleine, Halsband oder Geschirr, ein Körbchen und Spielzeug geht natürlich gar nichts! Das sind allerdings einmalige Kostenpunkte, die für den Unterhalt als Ganzen weniger ins Gewicht fallen als die festen monatlichen Posten:

Futter

Abhängig davon, wie groß und/oder alt der Hund ist und was genau gefüttert wird, gehen die Ausgaben für das Futter bisweilen deutlich auseinander. Darüber hinaus spielt natürlich auch die Qualität des Futters eine nicht unerhebliche Rolle. Zwischen 10 und 100 Euro müssen mindestens eingeplant werden, je nachdem, ob es Trocken- oder Nassfutter, Selbstgekochtes oder Frischfleisch gibt. Dazu kommen noch diverse Leckerlis für Zwischendurch.

Hundesteuer

In manchen Bundesländern fließt die Rasse des Hundes auch in die Erhebung der Hundesteuer ein, ansonsten ist jedoch der Wohnort maßgeblich für die Höhe der Steuer. Die Unterschiede zwischen den Städten und Gemeinden sind zum Teil mehr als deutlich: So gibt es durchaus Orte, in denen überhaupt keine Hundesteuer bezahlt werden muss, etwa im bayrischen Mainburg oder dem sächsischen Waltersdorf. Auf der anderen Seite tun sich gerade nordrhein-westfälische Städte mit sehr hohen Steuersätzen hervor – in Hagen liegen die für den ersten Hund bei 180 Euro, für jeden Hund über die beiden ersten hinaus werden in Wuppertal dann sogar 576 Euro fällig. Sogenannte "Listenhunde" werden bei der Hundesteuer unter Umständen sogar nochmals deutlich höher veranlagt.

Versicherungen

Auch wenn sie nicht überall verpflichtend ist, macht der Abschluss einer Haftpflichtversicherung für verschiedene Situationen Sinn. So sind die Halter in jedem Fall abgesichert gegen Schäden, die der Hund an fremden Eigentum oder anderen Personen anrichtet – für etwa 60 Euro können damit schlimmstenfalls deutlich höhere Schadensersatzforderungen vermieden werden.Besser vorsorgen: Schäden durch Hunde können immer passieren, eine Haftpflichtversicherung hilft gegen zu große finanzielle Folgebelastungen.

Mindestens einen Blick wert sind auch OP-Versicherungen. Denn notwendig werdende Operationen stellen sehr schnell eine große Belastung für den Geldbeutel der Halter dar, Kosten in vierstelliger Höhe sind keine Seltenheit. Die Auswahl der Hundeversicherung sollte aber wohlbedacht sein, denn Kosten und Leistungsumfang können durchaus variieren. Im Durchschnitt müssten wohl rund 15 Euro im Monat für eine solche Absicherung eingeplant werden. Eine spezielle Krankenversicherung würde hingegen noch einmal teurer.

Tierarztkosten

Einige Tierarztbesuche sind obligatorisch, da sie den notwendigen Impfungen und Entwurmungen dienen. Hierfür können zwischen 70 und 150 Euro anfallen, eventuell auch mehr. Dazu kommen außerplanmäßige Behandlungskosten, die durch Erkrankungen oder Verletzungen entstehen. Die Kosten für einen Hund liegen also selbst im günstigsten Fall schnell im dreistelligen Bereich, nach oben ist dann, in Abhängigkeit von verschiedenen Faktoren, in jedem Fall Luft.

Was kostet mich eine Katze?

Für das zweitbeliebteste Haustier der Deutschen gelten ähnliche Voraussetzungen wie für Hunde: Rasse, Größe und Gesundheit sind auch hier bei der Anschaffung die maßgeblichen Faktoren, sie variieren zudem danach, woher das Tier bezogen wurde. Bei Privatabgaben werden zumeist nur die Kosten für den ersten Tierarztbesuch fällig; der Tierschutz übernimmt zumindest die Pflichtimpfungen schon, hier müssen dann nur noch eventuelle Zusatzimpfungen und die Schutzgebühr in Höhe von 100 Euro übernommen werden; Katzen vom Züchter sind naturgemäß am teuersten in der Anschaffung - mit mehreren hundert Euro muss in diesem Fall mindestens gerechnet werden, es geht aber bei seltenen Rassen auch deutlich kostenintensiver. Auch bei den monatlichen Kosten liegen Hunde und Katzen gar nicht so weit auseinander: Bei der Gestaltung des Speiseplans haben Katzen oft ihre ganz eigenen Vorstellungen - von den Preisen allerdings eher nicht.

Futter

Anderes Tier, selbe Voraussetzungen: Die Futtermittel können auch für Katzen preislich sehr unterschiedlich zu Buche schlagen. Das hängt leider nicht immer vom Bereitwillen der Halter ab, in die gute Ernährung ihrer Schützlinge zu investieren - sondern oft genug auch von deren Vorlieben. Dennoch können 10 bis 40 Euro für die Versorgung ausreichen, plus die obligatorischen Leckerlis, die eventuell nochmal 10 Euro kosten.

Katzenstreu

Wie hoch die Kosten im Bereich der Katzenhygiene liegen, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Freigänger beispielsweise benutzen das heimische Katzenklo natürlich seltener als reine Hauskatzen. Außerdem ist die Anzahl der Katzen im Haushalt entscheidend für die Häufigkeit, mit der das Katzenstreu erneuert werden muss. Zu guter Letzt gilt auch hier das Qualitäts- bzw. Preisargument - im Höchstfall stehen höchstwahrscheinlich 10 Euro im Monat zu Buche.

Tierarztkosten

Auch bei Katzen müssen in regelmäßigen Abständen die wichtigsten Impfungen und Wurmkuren erneuert werden. Der große Unterschied besteht auch hier wieder in der Haltung, denn Freigänger brauchen zum Beispiel in kürzeren Abständen eine Entwurmung und zusätzliche Impfungen gegen Tollwut und das Feline Leukämievirus (FeLV). Entsprechend unterschiedlich fallen die Kosten für Tierarztbesuche in ihrer Höhe aus, rund 40 bis 150 Euro sind hierfür im Jahr zu zahlen.

Krankenversicherung

Krankheiten oder andere Beschwerden lassen sich auch bei Katzen nicht ausschließen, von Zahnproblemen über Blessuren durch Kämpfe bis hin zu schwerwiegenderen Verletzungen muss mit vielem gerechnet werden. Da die Kosten für derart ungeplante Ursachen für einen Aufenthalt in der Tierarztpraxis wie bei Hunden schnell in unerfreuliche Höhen steigen können, empfiehlt sich unter Umständen doch der Abschluss einer Krankenversicherung für die Katze. Ab etwa 100 Euro im Jahr ist eine solche Absicherung zu bekommen. Die Haltung einer Katze ist im Vergleich mit einem Hund im Durchschnitt also günstiger - man darf allerdings auch nicht vergessen, dass Katzenbesitzer um eine Besteuerung ihrer Tiere herumkommen.

Was kosten andere Haustiere?

Das Hobby Haustier geht natürlich auch wesentlich teurer, selbst wenn sich auch die Kosten für Hund und Katze auf das Jahr betrachtet leicht im vierstelligen Bereich bewegen können. Die Fixkosten für das eigene Pferd liegen immer noch deutlich höher als bei den wesentlich kleineren Vierbeinern, allerdings ist die Größe nur ein Grund für den größeren finanziellen Aufwand. Oder anders ausgedrückt: Bestimmte Rechnungsposten ergeben sich erst aus der Größe eines Pferdes, die es nämlich unter anderem notwendig macht, eine Unterstellmöglichkeit zu finden. Pferde erfordern ein deutliches Mehr an finanziellem Aufwand, angefangen bei der Stallmiete bis zur Pferdesteuer. Die Haltung im Offenstall oder im Reitstall mit Vollpension macht zwar schon einen deutlichen Unterschied bei den Kosten aus, für das gesamte Jahr übersteigt aber schon allein die Miete die Gesamtkosten für einen Hund oder eine Katze - zwischen 150 und 350 Euro müssen je nach Art des Stalls und Standort (Stadtgebiete sind selbstredend teurer als ländliche Regionen) im Monat einkalkuliert werden. Dazu kommen die Kosten für das Futter, die monatlich bei mindestens 50 Euro liegen, wenn Kraftfutter zugefüttert wird, kommt noch einmal ein ähnlicher Betrag dazu. Zu den Fixkosten gehört auch der regelmäßige Besuch des Hufschmieds, für dessen Arbeit etwa alle zwei Monate bis zu 100 Euro fällig werden.

Darüber hinaus entstehen selbstverständlich auch bei Pferden gesundheitsbezogene Kosten: Dazu zählen Impfungen, Wurmkuren und die Zahnpflege. Da Pferde bisweilen recht empfindliche Tiere und die Behandlungskosten zum Beispiel bei Koliken in den mittleren vierstelligen Bereich gehen können, empfiehlt sich außerdem eine OP-Versicherung. Die kostet in etwa so viel wie bei Hund und Katze, bringt aber im Vergleich eine nochmals größere finanzielle Sicherheit. Ähnliches gilt für eine Haftpflichtversicherung, die für etwa 100 Euro im Jahr abgeschlossen werden kann. Anders als Katzenhaltern kann es Pferdebesitzern übrigens passieren, dass auch sie Abgaben für ihr Hobby zahlen müssen. Als reines "Luxushobby" kann die Pferdehaltung entsprechend besteuert werden, wirklich getan wird es bundesweit aber erst in drei Gemeinden. Die Höhe schwankt dabei zwischen 90 und 300 Euro pro Pferd. Die Pferdesteuer ist übrigens nicht zu verwechseln mit der Reitabgabe, die in Nordrhein-Westfalen für das Reiten auf öffentlichen Wegen zu zahlen ist. Alles in allem liegt der Unterhalt für ein Pferd rund sechs bis sieben Mal höher als der für eine Katze und etwa vier Mal so hoch wie für einen Hund.

Klein, aber oho: Das gilt bei Meerschweinchen wenigstens zum Teil auch für die Kosten, die sie verursachen. Wer jetzt denkt, dass er finanziell gesehen mit einem kleineren Haustier günstiger fährt, sollte noch einmal genau nachrechnen. Unbestritten sind die wesentlich niedrigeren Anschaffungskosten, beispielsweise bei einem Meerschweinchen. Die sind selbst im Vergleich zu Katzen und Hunden mit maximal 50 Euro ein echtes Schnäppchen und selbst die Grundausstattung bewegt sich in einem überschaubaren Rahmen. In puncto Futtermittel sind die Nager hingegen kaum günstiger als Hund oder Katze, was zum einen daran liegt, dass sie auf ein abwechslungsreiches Angebot angewiesen sind und dies zu bestimmten Jahreszeiten unter Umständen teuer wird. Das betrifft zumindest das Frischfutter aus Obst und Gemüse, das preislich saisonalen Schwankungen unterworfen ist. Zusammen mit Heu und Trockenfutter kommt eine monatliche Summe heraus, die sich in einem ähnlichen Bereich wie bei Hund oder Katze bewegt. Fest einzuplanende Kosten verursacht auch das Einstreu, je nach Haltung (also mit einem Innen- und Außenstall) sogar noch ein wenig mehr. Einen ebenfalls großen Posten stellen tierärztliche Behandlungen wie Impfungen, Entwurmen, gegebenenfalls Zahnkorrekturen oder das Kürzen der Krallen. Das macht die Haltung eines Meerschweinchens gegebenenfalls nur minimal günstiger als die einer Katze.

Können und Wollen

Da sich die Kosten für die Haustierhaltung ganz unabhängig vom Tier nicht vermeiden lassen, sind vor der Anschaffung zwei Fragen von ganz entscheidender Bedeutung: Kann ich den finanziellen Aufwand über die nächsten Jahre tragen? Und will ich das überhaupt? Denn nur unter der Voraussetzung, dass die Antwort in beiden Fällen ein festes "Ja" ist, macht es überhaupt Sinn, sich ein Haustier zuzulegen - die wollen schließlich über viele Jahre versorgt werden, egal ob sie groß oder klein sind.