Hunde

Kräuter und Pflanzen für den Hund

Mit welchen grünen Helfern sich Hundebeschwerden lindern lassen
von

"Lass Nahrung deine Arznei und Arznei deine Nahrung sein." Hippokrates, Arzt des Altertums

Schon vor Jahren erkannte Hippokrates das, was heutzutage immer mehr in das Bewusstsein vieler Hundebesitzer zurückkehrt: eine ausgewogene Ernährung legt den Grundstein für eine lange Hundegesundheit. Gerade das so genannte „Barfen“ (= biologisch, artgerechtes, rohes Futter) stellt dabei eine Möglichkeit dar. Mit dieser Fütterungsform versucht man, ein Beutetier mit all seinen Bestandteilen für den Hund „nachzubauen“. Dazu gehören auch Kräuter und Wildkräuter. Als Hundebesitzer sind Sie täglich mit Ihrem Hund in der Natur unterwegs. Auf Feldern, Wiesen oder im Wald begegnen Sie vielen Pflanzen am Wegesrand. Vielleicht haben Sie auch einen Garten, in dem das ein oder andere Unkraut zu finden ist. Auch aus Ihrem Kräuterbeet oder aus den Kräutertöpfen auf der Fensterbank können Sie sich bedienen. Wenn Sie das nächste Mal ein paar Kräuter abschneiden, denken Sie auch an Ihren Hund. Sie werden sehen, dass diese ihm schmecken werden und bei vielen „Wehwehchen“ schnelle Abhilfe schaffen können.

Achtung beim Sammeln

Sammeln Sie nur die Pflanzen und Kräuter, die Sie kennen. Wenn Sie sich unsicher sind oder die Pflanze nicht eindeutig identifizieren können, lassen Sie diese besser stehen. Sammeln Sie Kräuter am besten vormittags, wenn der Tau abgetrocknet ist. Direkt an der Straße oder Mitten auf der Hundewiese sollten Sie keine Pflanzen mitnehmen, da diese mit Abgasen oder Hundehinterlassenschaften belastet sind. Auch krank aussehende, giftige, gedüngte, gespritzte oder geschützte Pflanzen sollten Sie nicht verfüttern. Gerade als „Kräuterneuling“ können Sie das Angebot von geführten Kräuterwanderungen nutzen, auf denen Sie die Pflanzen unter fachkundiger Anleitung kennen lernen und viele Tipps rund ums Sammeln, Verzehren, Verfüttern und Konservieren erhalten.

Einsatz- und Anwendungsmöglichkeiten

Primär haben sich diese bei Erkrankungen im Magen-Darm-Bereich, Allergien, Atemwegs- oder Stoffwechselerkrankungen bewährt. Ebenso sind Sie nach langen Erkrankungen oder Medikamenteneinnahme zum Aufbau des Immunsystems bestens geeignet. Gerade jetzt im Frühling werden viele Kräuter von Tierbesitzern sehr gerne zur natürlichen Parasitenabwehr (Zecken, Grasmilben) eingesetzt. Vielleicht haben Sie auch einen unruhigen Hund zu Hause oder wollen Ihrem Neuankömmling die Eingewöhnung erleichtern. Gerade Hunde sprechen gut auf Pflanzen an, die die Nerven beruhigen bzw. Körper und Seele wieder in Einklang bringen. Sie sehen also, es gibt eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten.

Die folgenden Wildkräuter begegnen Ihnen Tag für Tag in der Natur. Die genannten Küchenkräuter gehören zu den bekanntesten. Wichtige Inhaltsstoffe sind unter anderem Kieselsäure, Magnesium, Calcium und viel Vitamin C (bis zu dem 10-fachen gegenüber herkömmlichem Kopfsalat). Diese Kräuter können Sie Ihrem Hund püriert/klein gehackt mit einem Tropfen Öl mehrmals wöchentlich unter das Futter mischen.
Wenn Ihr Hund unter einer Erkrankung leidet oder Ihre Hündin tragend ist, ist es sinnvoll, den Dienst einer Heilkräuterberaterin in Anspruch zu nehmen. Diese kann Ihnen individuelle Kräuter für Ihren Hund empfehlen, die Sie dann entsprechend der Erkrankung, Alter und Gewicht verabreichen können.

Brennnessel

Die Brennnessel regt den Stoffwechsel und die Nierenfunktion an. Sie ist entgiftend und daher hervorragend als Frühjahrskur geeignet. Ebenso wirkt sie bei Hautleiden durch ihre blutreinigende Wirkweise. Durch ihre entzündungshemmenden Eigenschaften kann sie ebenfalls bei Arthrose verfüttert werden. Die Blätter entweder kurz blanchieren oder gut pürieren, so dass sie beim Fressen nicht brennen.

Löwenzahn

Die Blätter des Löwenzahns wirken regenerierend und entwässernd. Die nierenanregende, blutreinigende Wirkung ist vor allem bei rheumatischen Erkrankungen und Arthrose sehr hilfreich. Nennenswert ist auch seine magen- und leberstärkende Wirkung. Löwenzahn regt die Galleproduktion an, was wiederum die Verdauung positiv fördert.

Giersch

Vom Giersch können die jungen, frischen, hellgrünen Blätter verfüttert werden. Aufgrund seiner zahlreichen Mineralstoffe kann Giersch auch täglich oder in größeren Mengen dem Hundefutter beigemischt werden. Generell wird Giersch eine reinigende Eigenschaft zugeschrieben, weshalb er wunderbar bei Darm- und Blasenleiden eingesetzt werden kann. Er wirkt antirheumatisch, entzündungshemmend, verdauungsanregend und entwässernd.

Gänseblümchen

Vom Gänseblümchen können die Blätter und die Blüten gefüttert werden. Gerade bei Magenverstimmung oder Erkältungskrankheiten können sie angewendet werden. Sie regen den gesamten Stoffwechsel an und können den Appetit fördern. Zudem haben sie eine darmreinigende Wirkung, weswegen nicht zu viele Gänseblümchen dem Futter beigemischt werden sollten.

Basilikum

Hiervon können Blätter und Stängel verwendet werden. Es wirkt gegen unreine Haut und kann bei Insektenstichen direkt auf die Stichstelle aufgelegt werden. Weiterhin unterstützt es die Verdauung und wirkt antibakteriell.
VORSICHT: Basilikum nicht einer tragenden Hündin füttern, da es zu verfrühten Wehen kommen kann.

Dill

Hiervon kann nicht nur die Pflanze sondern auch die Samen (dann im Mörser zerkleinert) verfüttert werden. Dill wirkt sich positiv auf den Verdauungstrakt des Hundes aus. Er hat eine magenstärkende und verdauungsfördernde Eigenschaft und wirkt insgesamt entspannend auf den Magen-Darm-Bereich des Hundes. Bei säugenden Hündinnen kann Dill die Milchbildung positiv beeinflussen.

Minze

Minze kann dem Hund ab und zu unters Futter gemischt werden. Da es eine beruhigende Wirkung auf den gesamten Organismus hat, sollte es nur selten verfüttert werden. Ebenfalls wirkt es desinfizierend und antiseptisch und hat eine wohltuende Wirkung auf den gesamten Magen-Darm-Bereich. Gerade bei Blähungen oder Krämpfen kann Minze gute Dienste leisten. Zudem kann man Minze gegen hartnäckigen Mundgeruch einsetzen.

Petersilie

Dieses Kraut hat einen hohen Vitamin-C-Gehalt und wirkt somit belebend. Gleichzeitig unterstützt Petersilie die Blase und die Niere und kann z.B. bei Nierensteinen hilfreich sein. Da Petersilie harntreibend wirkt, sollten sie ihren Hund damit nicht zu spät am Abend füttern. Ebenso ist Vorsicht bei trächtigen Hündinnen geboten, da es die Wehentätigkeit anregen kann.

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