Hunde

Frisbee, Wurfball und Dummy: Mit den Spielzeug-Klassikern Hunde artgerecht beschäftigen

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Was bedeutet artgerechte Beschäftigung?

Hunde haben einen natürlichen Spieltrieb und benötigen eine sinnvolle Beschäftigung. Denn jeder Hund wurde ursprünglich für eine bestimmte Aufgabe gezüchtet: Haus und Hof zu bewachen, bei der Jagd oder dem Tiere-Hüten zu helfen. Wird er hierfür nicht mehr eingesetzt, benötigt er eine adäquate Ersatz-Beschäftigung, weil er sich sonst langweilt, geistig und körperlich unterfordert ist.

Gerade viele Modehunde wie der Retriever, der Terrier oder auch der Magyar Vizsla haben aufgrund ihrer Anlagen einen enormen Arbeitswillen. Dieser führt häufig zu Verhaltensweisen, die bei Herrchen oder Frauchen auf wenig Gegenliebe stoßen. So liegt es in der Natur des Terriers Hasen zu hetzen und der Retriever wird von jeder noch so kleinen Pfütze magisch angezogen. Viele Hundehalter machen sich nicht bewusst, dass der Hund hier nur seiner "Arbeit" nachgehen möchte und maßregeln diese Verhaltensweisen. Der sinnvollere Weg ist stattdessen, den Hund geistig und körperlich entsprechend seiner Fähigkeiten auszulasten. Dies ist mit artgerechter Beschäftigung möglich, für die sich verschiedenes Hundespielzeug anbietet. Dabei sollte man berücksichtigen, dass artgerechte Beschäftigung bedeutet, dass man sie auf die Aufgabe abstimmt, für welche die Rasse gezüchtet wurde.

Hundefrisbee für sportliche Typen

Frisbee-Training, das sogenannte Discdogging, eignet sich besonders für flinke Rassen mit hohem Bewegungsdrang wie Jack Russel Terrier oder Australian Shepherds. Weil die normalen harten Frisbee-Scheiben für viele Hunde gewöhnungsbedürftig sind, gibt es spezielles Hundespielzeug für das Discdogging. Es handelt sich dabei um flexible, biegsame Scheiben ohne scharfe Kanten. Trotzdem muss jeder Vierbeiner auch das Fangen der Hundefrisbee erst einmal lernen. Mit Ziehen und Zerren kann man den Hund an die Frisbee heranführen und dann das Fangen üben. Wenn das richtig gut klappt, kann man die Würfe variieren und verschiedene Tricks trainieren. So bleibt das Frisbee-Training für den Hund immer abwechslungsreich und ist für ihn gleichfalls eine geistige Herausforderung.

Ballspiele für Apportier-Profis

Um Apportierprofis wie Retriever mit Hundespielzeug artgerecht zu beschäftigen, bieten sich Ballspiele an. Der Vorteil von Wurfbällen besteht darin, dass man sie unterschiedlich weit werfen und so das Training variieren kann. Als Hilfsmittel kann eine Wurfschleuder dienen, mit der sich Bälle sogar noch weiter und gezielter werfen lassen. Damit das Ballspielen den Hund nicht nur körperlich, sondern auch geistig fordert, sollte man es mit Gehorsamkeitstraining kombinieren. Dabei darf der Hund dem Ball erst hinterherrennen, wenn er das Kommando dazu erhält, ganz so wie es in einer tatsächlichen Jagdsituation auch wäre. Der Hund muss sich auf sein Herrchen oder Frauchen konzentrieren und lernt, seinen Jagdinstinkt zu zügeln. Denn eigentlich will er dem Ball sofort hinterherjagen.

Dummy-Training für Spürnasen

Den meisten ist der Dummy nur im Zusammenhang mit dem typischen Apportier-Training bei Retrievern ein Begriff. Dummys lassen sich aber auch sehr gut für die Nasen-Arbeit einsetzen. Stöberhunde wie der Magyar Vizsla wollen ihre Nase einsetzen. Sie haben ein sehr gutes Riechorgan, mit dem sie Wild, das sich in der Dickung oder im Unterholz versteckt, wahrnehmen können und durch das typische Vorstehen anzeigen.

Die Nasen-Arbeit ist daher eine sinnvolle Beschäftigung für solche Rassen. Sie lässt sich mit einem Futter-Dummy oder einem anderen Hundespielzeug, in dem man Leckerli verstecken kann, trainieren. Zunächst lässt man den Hund am Dummy riechen, damit er dessen Geruch aufnehmen kann. Danach versteckt man ihn, während der Hund warten muss, und schickt ihn anschließend zum Suchen los. Der Hund muss der Spur des vorher aufgenommenen Geruchs folgen. In fortgeschrittener Stufe kann das Hundespielzeug auch versteckt werden, ohne dass man den Hund vorher daran riechen lässt. Man zeigt ihm dann stattdessen die Richtung an, in der er suchen soll.

Ist der Hund körperlich und geistig entsprechend seiner Fähigkeiten ausgelastet, erledigt sich das Problem mit unerwünschten Verhaltensweisen meist von alleine. Ein schöner Nebeneffekt ist außerdem, dass sich die Bindung zwischen Hund und Herrchen oder Frauchen durch das gemeinsame Spielen verstärkt.

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