Hunde
Katzen

Giardien bei Hund und Katze

von

Erste Symptome bei Giardienbefall

Durchfall und Erbrechen sind die ersten Anzeichen für Giardien bei Hund und Katze. Durchschnittlich 70 Prozent aller jungen Hunde und Katzen hatten oder haben Giardien. Bei den ausgewachsenen Tieren sind sie auch auf dem Vormarsch, was auch an den besseren Möglichkeiten eines Giardien-Nachweises liegen kann. Oft kommen die ausgewachsenen Hunde und Katzen mit den Giardien gut zurecht, denn kein Parasit tötet seinen Wirt. Dafür sorgt das gute Immunsystem des Wirtes. Bei einem ausgewachsenen, gesunden Hund bzw. Katze mit Giardien kommt es nur gelegentlich zu Durchfall oder Erbrechen. Man denkt eher an Würmer oder an eine Unverträglichkeit des Futters als an einen Giardienbefall. Die Giardien sind mit bloßem Auge nicht erkennbar. Bei Tieren mit weniger starkem Immunsystem und bei jungen Tieren besteht große Gefahr. Wässrige, schleimige und übel riechende Durchfälle und Erbrechen sind die Folge. Hier können die Parasiten bis zum Tode führen. Vor allem Welpen sind schnell geschwächt, nehmen nicht zu und fressen eventuell weniger. Ihr Fell wird struppig und matt, sie wirken lustlos.

Was sind Giardien?

Giardien haben eine birnenförmige Form. Sie sind im Kot weder beim Hund noch bei der Katze mit bloßem Auge sichtbar. Die Giardien gehören unter den Protozoen (Einzellern) zu der Gattung der Flagellaten (Geißeltierchen). Sie setzen sich mit ihren Saugnäpfen an der Darmwand und den Darmzotten ihres Wirts fest. Dadurch wird an diesen Stellen die Aufnahme von lebenswichtigen Nährstoffen blockiert. Die Giardien sind sehr überlebensfähig und haben gegenüber handelsüblichen Entwurmungsmitteln Resistenzen gebildet. Sie haben zwei Entwicklungsstadien. Einmal das normale Wachstumsstadium im Wirt und das Stadium der Zyste außerhalb des Wirtes. Diese Zysten werden über den Kot ausgeschieden und sind gegenüber Umwelteinflüssen wie Hitze und Kälte recht unempfindlich. Bei optimalen Bedingungen überleben die Zysten bis zu drei Monate. Dabei bevorzugen sie kühle und feuchte Stellen.

Wer besonders anfällig für Giardien ist

Besonders gefährdet bei Giardien sind Welpen ab der vierten Lebenswoche. Da beginnen die Welpen zu fressen, der Immunschutz der Muttermilch wird weniger. In dieser Zeit beginnt der Durchfall. Dieser Durchfall stinkt äußerst unangenehm, ist gelblich bis gräulich, schleimig und hat eine cremig bis wässrige Konsistenz. Auch die Häufigkeit des Kotabsetzens steigert sich. Herkömmliche Medikamente wirken wenig. Spatrix unter anderen, ein Mittel, das für Tauben zugelassen ist, kann zu Koliken bei Hunden führen. Eine starkes Immunsysthem bei Hund und Katze sind wichtig.

Was tun gegen Giardien?

Giardien ernähren sich von Stärke und Zucker. Diese kommen hauptsächlich in vielen Trockenfuttern oder auch Nassfuttern vor. Giardien gewinnen ihre Energie durch Vergärung von Stärke und Zucker. Daher wird als erstes die Fütterung von Hund und Katze nach dem positiven Giardientest komplett auf Fleisch und Gemüse umgestellt. Das Ziel ist es, die Giardien auszuhungern. Hygiene ist nun sehr wichtig. Alle Futter- und Wassernäpfe werden ab sofort mit heißem Wasser ausgespült. Je heißer, desto besser. Und nach dem Wegräumen des Kotes im Garten wird die Absatzstelle ebenfalls mit heißem Wasser übergossen. Weiterhin werden alle Schlafplätze in den Zwingern über mehrere Tage mit einem Hochdruckreiniger und 90 Grad Wassertemperatur ausgedampft. Für Zwinger sind auch Gasbrenner geeignet. Für das Heißreinigen in der Wohnung reicht ein Dampfreiniger mit geeigneter Temperatur.

Giardien sind lästig, können aber wirksam bekämpft werden. Zur Giardienbekämpfung bei den geschwächten Hunde- und Katzenwelpen hat Usniotica eine gute Wirkung gezeigt. Usniotica ist ein Produkt der Firma Pernaturam. Nach vier Tagen ist der Durchfall meistens gestoppt. Ein überragender Erfolg. Bewährt beim Durchfall hat sich über ein bis zwei Tage eine Suppe aus Hühnerfleisch, damit entsteht eine kräftige, fettige Brühe. In diese Brühe kann man Möhren kochen und pürieren. Dazu kommt eine Prise Salz. Man kann auch das abgekochte Hühnerfleisch mit in die Brühe geben. Die Brühe ist wichtig, da sie für einen Ausgleich des Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushaltes sorgt. Die Tiere erholen sich schnell und nehmen wieder zu. Nachdem sich der Allgemeinzustand verbessert hat, kann man auf eine normale kohlenhydratfreie Ernährung umstellen (Fleisch und Gemüse). Bei einer Eingabe der Usniotica-Tropfen über einen Zeitraum von sechs bis acht Wochen konnten viele Tiere komplett von Giardien befreit werden. Ein Besuch des Tierarztes ist jedoch immer zu empfehlen.